EZB zuversichtlich bei Bankenunion

Börsen-Zeitung, 19.9.2018 Reuters Paris/Mailand/Berlin - EZB-Chef Mario Draghi rechnet mit raschen Fortschritten beim Aufbau einer europäischen Bankenunion. Er sei zuversichtlich, dass bald "bedeutende Schritte" in diese Richtung unternommen würden,...

EZB zuversichtlich bei Bankenunion

Reuters Paris/Mailand/Berlin – EZB-Chef Mario Draghi rechnet mit raschen Fortschritten beim Aufbau einer europäischen Bankenunion. Er sei zuversichtlich, dass bald “bedeutende Schritte” in diese Richtung unternommen würden, sagte der Italiener am Dienstag auf einer Fachkonferenz in Paris. Die europäische Bankenunion soll auf drei Säulen ruhen: einem gemeinsamen Mechanismus für die Aufsicht und für die Abwicklung von Finanzinstituten in der EU sowie der umstrittenen gemeinsamen Einlagensicherung.Die Deutsche Bank rechnet erst nach Vollendung dieser Vorhaben mit grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen in der Branche: “Erst wenn die Bankenunion endgültig steht, wird die Konsolidierung kommen”, sagte Bankchef Christian Sewing in Mailand. Auch Draghi ist sich der Problematik bewusst. Viele Gründe sprächen aus Bankensicht derzeit noch gegen grenzüberschreitende Zusammenschlüsse: Neben niedriger Rentabilität sei dies auch die Unsicherheit darüber, wie Altlasten bewertet würden. “Daher versprechen sich Banken noch immer größere Vorteile von interner Umstrukturierung und Kosteneinsparungen”, sagte er.So wie Draghi, der beim Aufbau des einheitlichen Abwicklungsfonds (SRF) Fortschritte anmahnte, machte auch der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau Tempo. Den SRF voll funktionstüchtig zu machen, habe Priorität, sagte er. Bei der europäischen Einlagensicherung sei hingegen ein “pragmatischer Kompromiss” nötig.