– Die Bemühungen des von Facebook vorangetriebenen Krypto-Projektes Novi (früher: Libra) zur Emission des Stablecoin Diem stehen vor weiteren Verzögerungen. Wie es in einem Bericht von „The Block“ heißt, sei Diem mit zusätzlichen regulatorischen Hindernissen konfrontiert und man habe deshalb begonnen, eine Partnerschaft mit anderen Stablecoin-Emittenten zu eruieren. Dabei handelt es sich um Circle und Paxos, die beide einen Coin auf dem Markt haben, der die Anforderungen an programmierbares Geld erfüllt. Circle und Paxos befinden sich derzeit in einem Kleinkrieg, hatte Paxos doch dem Konkurrenten vorgeworfen, der USDC-Coin sei unreguliert – woraufhin sich Coinbase zu Wort meldete und darlegte, dass USDC sehr wohl reguliert sei: Nämlich über bundesstaatliche Gesetze sowie eine Lizenz als „money transmitter“. Coinbase und Cricle sind Mitglieder im Konsortium „Centre“, das die Governance des Stablecoins USDC regeln und für Compliance sorgen soll.

Dabei sind insbesondere die US-Behörden bemüht, ein Regelwerk für Stablecoins zu schaffen – und Circle hatte kürzlich wissen lassen, dass man eine landesweite Banklizenz sowie Depositenschutz anstrebt. Diese regulatorische Erlaubnis strebt Novi bislang über eine Partnerschaft mit Silvergate an, die als Emittent von Diem fungieren soll. Regulatorisch werden Stablecoins als „Stored value instrument“ analog zu Prepaid-Karten betrachtet. Da die Aufseher bei Facebook/Novi aber bei großer Verbreitung eines solchen Stablecoins einen sich möglicherweise ergebenden Effekt auf die Finanzstabilität fürchten, tun sie sich schwer mit einer Erlaubnis. Novi-Chef David Marcus hatte zuletzt einen Start für dieses Jahr ins Auge gefasst und erste Technologie-Partnerschaften für Wallet-Funktionalitäten geschlossen. Diem soll ausschließlich an den US-Dollar gekoppelt sein – so wie alle maßgeblichen Stablecoins.