Factoring auf Expansionskurs
Factoring auf Expansionskurs
Nachfrage wächst auch in Zeiten sinkender Kreditvergabe
fed Frankfurt
Factoring, also der Verkauf von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen eines Unternehmens gegen seine Kunden an auf Factoring spezialisierte Institute, gewinnt im Finanzierungsmix der deutschen Wirtschaft an Relevanz. Darauf hat Oliver Böhm, Geschäftsführer von PB Factoring, einem Unternehmen im Konzern Deutsche Bank, anlässlich des Symposiums "Kreditgeschäft der Zukunft" von Börsen-Zeitung und PwC hingewiesen.
Böhm veranschaulichte den Bedeutungsgewinn anhand der Factoring-Quote. Sie misst das Verhältnis zwischen dem Volumen der Factoring-Finanzierungen und dem Bruttoinlandsprodukt. Diese Kennziffer ist in den vergangenen rund zehn Jahren stetig gestiegen, von 6,3% vor zehn Jahren auf zuletzt 9,6%.
Die Umsätze der im deutschen Factoring-Verband organisierten Mitglieder sind in den zurückliegenden Jahren ebenfalls deutlich geklettert und lagen im vergangenen Turnus bei 373 Mrd. Euro. Böhm hob hervor, dass mit einer Factoring-Quote von knapp unter 10% noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein müsse, zumal diese Kennziffer in anderen EU-Staaten teilweise doppelt so hoch liege, etwa in Belgien.
Auch hob er hervor, dass Factoring eine Ersatzfinanzierung darstelle, wenn Banken in Zeiten geringen Risikoappetits die Kreditvergabe einschränkten. Insofern sei das Factoring-Wachstum relativ resistent gegen konjunkturelle Schwächephasen. Die Kunden der Factoring-Institute kommen vor allem aus dem Handel, der Metallindustrie und dem Gesundheitswesen.