"Family Offices wollen Sex und Rock and Roll"

Hedgefonds werden im Asset Management wegen der niedrigen Zinsen mehrheitsfähig

"Family Offices wollen Sex und Rock and Roll"

hip London – Der Markt für regulierte Hedgefonds-Anlagen, die sogenannten Liquid Alternatives, ist seit 2008 im Schnitt um mehr als 30 % im Jahr gewachsen. “Ultra High Net Worth Individuals und Family Offices wollen Sex, Rock and Roll und Gewalt”, sagte Paul Graham, CEO von Henderson Alternative Investments Advisors. Nur liquide sollen sie sein, die alternativen Anlagevehikel.Neben Private Equity sind Hedgefonds das zweite Anlagefeld, durch das sich die Deutsche Asset & Wealth Management von größeren Wettbewerbern wie BlackRock absetzen will. Wer sein Vermögen erhalten wolle, könne alternative Anlagen nicht mehr ignorieren, sagte Chief Investment Officer Asoka Wöhrmann vor Journalisten in London. Alternatives entwickelten sich von der Nische zum Mainstream. “In einem Nullzinsumfeld ist es unvermeidlich, Risiken einzugehen.”War die Branche zuvor stark von den Wünschen der Anleger getrieben, denen es in erster Linie um mehr Informationen und niedrigere Gebühren ging, zeichnet sich jetzt ein anderes Bild ab. “In letzter Zeit hat vermutlich die Regulierung die Rolle des Treibers übernommen, der die Branche formt”, sagte Mark Roberts, Head of Research & Strategy Alternatives & Real Assets beim Vermögensverwalter der Deutschen Bank. Die Assetklasse sei inzwischen für breitere Kreise zugänglich. Es sei einfacher geworden, in Hedgefonds zu investieren. “Ich dachte eigentlich, dass der Due-Diligence-Prozess, den wir vor der Krise hatten, schon ziemlich ausgefeilt war”, sagte Graham. Er warnte, dass Investoren, deren Due Diligence neun bis zwölf Monate dauere, gute Anlagechancen versäumen könnten. “Gute Fonds bleiben nicht ewig offen”, sagte er.Die Performance hielt sich in diesem Jahr in Grenzen. Der HFRI Fund Weighted Composite Index legte seit Jahresbeginn gerade einmal 3,2 % zu. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Hedgefonds oft diametral entgegengesetzte Strategien verfolgen und sich in solchen Betrachtungen die Gewinne erfolgreicher Fonds mit den Verlusten von anderen verrechnen.Es wird also kaum einmal ein wirklich beeindruckender Wert dabei herauskommen. Zudem ist umstritten, was alles unter Hedgefonds subsumiert werden soll, also ob etwa Managed-Futures-Strategen, die quantitative Ansätze mit börsennotierten Derivaten verfolgen, oder Hochfrequenzhändler dazugerechnet werden oder nicht.”Einfachheit ist kostbar, Komplexität billig”, sagte Matt Lamb, Head of Institutional and Fund Distribution (UK) bei GAM. Die Aktivitäten von Managed-Futures-Managern, die wissenschaftliche Studien in Auftrag gäben, um ihre Performance zu rechtfertigen, erinnerten ihn an die großen Süßwarenhersteller, die Studien über die Vorzüge von Zucker bestellten.