Regulierung

Britische Finanzaufsicht nimmt Umgang der Banken mit Politikern unter die Lupe

Die britische Finanzaufsicht FCA hat Banken dazu aufgefordert, über ihren Umgang mit "politisch exponierten Personen" Aufschluss zu geben. Der Behörde geht es um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen.

Britische Finanzaufsicht nimmt Umgang der Banken mit Politikern unter die Lupe

Aufsicht prüft Umgang der Banken mit Politikern

Regeln zu politisch exponierten Personen im Fokus der FCA

hip London

Die britische Finanzaufsicht FCA hat mit den Vorarbeiten für eine Prüfung des Umgangs der Banken mit "politisch exponierten Personen" (PEPs) begonnen. Als der prominente Brexiteer Nigel Farage Krach schlug, weil er von mehreren Instituten abgewiesen wurde, meldeten sich eine ganze Reihe von ebenfalls Betroffenen zu Wort. Unter ihnen befanden sich Familienangehörige der Oberhausabgeordneten Michael Forsyth und John Sharkey sowie des ehemaligen Schatzkanzlers Nigel Lawson. Die Regeln, auf die sich die Institute bei ihrem Vorgehen berufen, gehen auf eine Initiative der G7-Staaten gegen Korruption und Geldwäsche von 1987 zurück. Ursprünglich richteten sie sich gegen ausländische Amtsträger. Doch wurden ihnen bald auch inländische Personen unterworfen.

FCA prüft Notwendigkeit weiterer "Guidance"

"Diese Regeln folgen internationalen Standards und sind dazu gedacht, das Finanzsystem sauber und frei von Korruption zu halten sowie vor Finanzkriminalität zu schützen", sagte Sarah Pritchard, Executive Director Markets bei der Finanicial Conduct Authority (FCA). "Es ist wichtig, dass ihre Anwendung verhältnismäßig erfolgt und keine unnötigen Hürden für Staatsdiener und ihre Familien schafft." Man habe bereits einige Firmen davon überzeugt, ihre Herangehensweise zu "verbessern", sagte sie. Nun wolle man herausfinden, ob weitere "Guidance" erforderlich sei. Die Behörde wies dabei darauf hin, dass sie das aus europäischem Recht übernommene Gesetz nicht ändern könne, das dem PEPs-Regime zugrunde liegt.

Nun sollen die Firmen Auskunft darüber geben, wie sie angemessene Risikoabschätzungen für britische PEPs, deren Familienmitglieder und ihnen verbundene nahestehende Personen durchführen. Sie müssen Aufschluss darüber geben, nach welchen Kriterien sie darüber entscheiden, Konten solcher Kunden zu schließen oder ihnen Kontoeröffnungen von vornherein zu verweigern. Ende Juni 2024 will die FCA über die Ergebnisse der Befragung berichten. Man werde umgehend handeln, wenn sich in den Arrangements eines der beaufsichtigten Institute wesentliche Mängel zeigen sollten, kündigte die Behörde an.

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