Feri rechnet mit Ende der Rekordserie
jsc Frankfurt
Der Bad Homburger Vermögensverwalter Feri rechnet nach einem hohen Umsatz und Gewinn im Coronajahr im laufenden Turnus mit einer Abkühlung. Nachdem die Erlöse im vergangenen Jahr um 20% auf 198 Mill. Euro geklettert waren und die Gesellschaft das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 76% auf 42 Mill. Euro ausgebaut hat, veranschlagt die MLP-Tochter für das laufende Jahr Planzahlen „in Kontinuität der Jahre 2017 bis 2019“ und peilt für das Ebit einen Zielwert von etwa 25 Mill. Euro an, wie die Gesellschaft am Mittwoch auf Nachfrage mitgeteilt hat. In den Vorjahren sind die Erlöse moderat von 144 Mill. Euro im Jahr 2017 auf 167 Mill. Euro im Jahr 2019 gewachsen, während das Ebit im selben Zeitraum leicht von rund 21 Mill. auf 24 Mill. Euro zugelegt hat. Insgesamt habe der Vermögensverwalter das siebte Rekordjahr in Folge erzielt, hob Firmenchef Marcel Renné in einer Online-Konferenz hervor.
Im Coronajahr, das von einem tiefen Kursrutsch im Frühjahr und einer starken Erholung zum Jahresende geprägt war, hat die Gesellschaft hohe erfolgsabhängige Vergütungen vereinnahmt. Diese Gebühren, so hatte bereits die Finanzgruppe MLP anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses vor zwei Wochen für das Segment des Vermögensmanagements erklärt, sind nicht ohne Weiteres im laufenden Jahr wiederholbar. „Wir planen kontinuierlich und konservativ“, schreibt nun Feri.
Innerhalb des MLP-Konzerns hat Feri entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Geschäftsmodell von der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten hin zu einem breiter aufgestellten Modell mit starker Vermögensverwaltung entwickelt hat. Mit Umsatzerlösen von 262 Mill. Euro hat das Vermögensmanagement, wozu im MLP-Konzern neben Feri auch Angebote von MLP Banking zählen, das Segment der Altersvorsorge als bislang dominanten Zweig überholt. Neben dem Management von Vermögen von institutionellen Investoren und wohlhabenden Privatleuten bietet Feri auch Beratungs- und Research-Dienste an.
Preissensible Generation
Vermögensverwalter müssten sich gegen digitale Anbieter behaupten, sagte Renné. „Der Verdrängungswettbewerb ist weiterhin im Gange. Wir sehen es weiter, dass Fintechs, aber auch Neobanken, Tech-Giganten, in unsere Sphäre vordringen möchten.“ Die jüngere Generation sei in der Vermögensverwaltung sensibel für Preise, was den Druck auf die Branche erhöhe. Feri habe die richtige Größe, um sich dabei zu behaupten, erklärte der Firmenchef. Mit einem verwalteten Vermögen von 43 Mrd. Euro per Jahresende zählt das Unternehmen zu den mittelgroßen Adressen in Deutschland.
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