hip – Der britische Fernsehkoch Raymond Blanc (70) hat Hiscox den Kampf angesagt. Obwohl Schäden durch ansteckende Krankheiten vertraglich abgedeckt seien, wolle sein Versicherer nicht zahlen, klagt Blanc, der die 37 Pubs und Restaurants seiner Brasserie Bar Co. wegen der Coronavirus-Pandemie schließen musste. Der börsennotierte Spezialversicherer sieht das anders. Der Wortlaut der “Kernpolicen” sehe keinen Schutz vor Geschäftsunterbrechungen durch allgemeine Maßnahmen vor, mit denen die britische Regierung auf eine Pandemie reagiere, verlautbarte die FTSE-250-Gesellschaft vergangene Woche. Allerdings werde jeder Fall individuell geprüft. “Wir würden gerne wieder eröffnen”, sagte der Zwei-Sterne-Koch der “Sunday Times”. “Wir haben ein gutes, solides Geschäft, das mehr als 20 Jahre lang gewachsen ist.”Der Autodidakt erblickte in der Nähe von Besançon als Sohn eines Uhrmachers das Licht der Welt. Er half seinem Vater beim Gemüseanbau und beim Schlagen von Feuerholz im Wald. Seine Lehrer hätten ihn gerne zum technischen Zeichner gemacht. Er versuchte sich dagegen als Krankenpfleger. In einem Restaurant namens Le Palais de la Bière arbeitete er sich vom Tellerwäscher zum Kellner hoch. Allerdings war der Chefkoch nicht an seinen Ideen interessiert. Es kam zum Streit. Blanc kellnerte danach in einem Pub in Oxfordshire. Als der Koch krank wurde, übernahm er die Küche. Ein paar Jahre später, er hatte inzwischen die Tochter des Besitzers geheiratet, eröffnete er mit ihr sein eigenes Restaurant in Oxford. Aus einem Landhaus in Great Milton machte er in den 1980er Jahren eines der bekanntesten Restaurants in Großbritannien: Le Manoir aux Quat’Saisons. Dann brachte er die Kette Brasserie Blanc an den Start.