Finanzaufsicht nimmt sich SEB vor
fir Frankfurt – Die schwedische Finanzaufsicht hat eine Untersuchung der Governance- und Kontrollmechanismen gegen Geldwäsche in den baltischen Niederlassungen der SEB aufgenommen, teilte sie am Mittwoch mit. Der Aktienkurs gab zu Börsenschluss um 1,5 % nach. Die schwedische Großbank hatte jüngst von verdächtigen Geldtransfers im Volumen von insgesamt 26 Mrd. Euro über ihre estnische Einheit berichtet, die von 2005 bis 2018 getätigt wurden.Die Aufsichtsbehörde geht davon aus, das Resultat der Prüfung im April 2020 zu veröffentlichen. Im Fall der Swedbank, gegen die internationale Untersuchungen wegen Geldwäscheverdachts laufen, will die schwedische Finanzaufsicht Ergebnisse im März präsentieren. Die Swedbank hatte bereits gegenüber den schwedischen und estnischen Finanzaufsehern eingeräumt, im Kampf gegen Geldwäsche nach wie vor Unzulänglichkeiten aufzuweisen.Bei der SEB arbeite die schwedische Aufsicht mit ihren Kollegen aus Estland, Lettland und Litauen eng zusammen, hieß es. Dass sie das Verfahren eröffnet, bedeutet nicht automatisch, dass es zu einer Bestrafung der Bank kommt. Der Entscheidung liege die Annahme zugrunde, dass ausreichend Informationen über Defizite und Schwächen in der Geldwäschebekämpfung zusammengetragen werden könnten, um auf dieser Basis über etwaige Strafen oder die Beendigung des Prüfverfahrens zu entscheiden. Die Befunde werde die Aufsicht der SEB schriftlich mitteilen und um Stellungnahme bitten.Seit Bekanntwerden der Geldwäscheverstrickungen der dänischen Danske Bank im vergangenen Jahr sind immer mehr Institute vor allem aus Skandinavien und dem Baltikum in Verdacht geraten, zum Waschen von Schwarzgeld genutzt worden zu sein. Auch Nordea ist ins Visier von Ermittlern geraten.