Finanzbranche einigt sich auf Basis-Riester-Produkt
la Frankfurt – Die Finanzbranche legt heute einen Gegenvorschlag zum Staatsfondskonzept der Bundesregierung in der Altersvorsorge vor. Er soll als weitere Diskussionsgrundlage dienen, denn auf dem CDU-Parteitag Ende der Woche soll über entsprechende Anträge abgestimmt werden.Die Verbände von Fondsbranche, Kreditwirtschaft, Versicherungswirtschaft und der Bausparkassen haben sich nach Informationen der Börsen-Zeitung auf ein gemeinsames Konzept zur Reform der Riester-Rente geeinigt. Vorgesehen ist neben den bestehenden individualisierten Riester-Produkten ein stark vereinfachtes Standardprodukt, das keine oder nur eine geringe Beitragsgarantie vorsieht und bei dem das Zulagenverfahren stark vereinfacht ist. Jeder Anbieter von individualisierten Riester-Produkten wird gezwungen, auch ein Basisprodukt im Angebot zu haben.Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” am Montag vorab berichtete, haben die Verbände einen Fünf-Punkte-Plan verfasst, den sie den Vertretern der betroffenen Bundesministerien und des Bundeskanzleramts vorstellen wollen. Den Verbänden gehe es darum, einen Staatsfonds zu verhindern. “Er brächte eine Wettbewerbsverzerrung nicht nur für die Anbieter von Riester-Produkten, sondern für den gesamten Anlagemarkt mit sich”, zitiert das Blatt Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des Fondsverbands BVI. “Die Verbreitung würde massiv sein, das würde auch andere Produkte verdrängen.”Die Verbände fordern demnach, die staatliche Förderung auf alle Steuerpflichtigen auszuweiten, die Garantiepflicht zu flexibilisieren und die Fördersystematik zu vereinfachen. Neu verbreitete Standardprodukte sollen keine teuren Wahlmöglichkeiten mehr enthalten. Verbraucher, die sich etwa die Option auf Entnahmen oder aufgeschobene Rentenzahlungen wünschen, sollen demnach teurere individuelle Lösungen wählen, die ihnen dann auch die individuelle Fondsauswahl ermöglichen würden, heißt es.Zudem wünschten sich die Verbände eine radikale Vereinfachung der Förderung. An die Stelle der kombinierten Vorteile aus Zulagen und Steuerersparnis soll demnach ein festes Verhältnis treten. Jeder selbst eingezahlte Euro soll vom Staat mit 50 Cent gefördert werden. Die Verbände beziffern die Belastung des Bundeshaushalts durch die Reform mit 200 bis 300 Mill. Euro im Jahr.Anders als bisher sollen auch Selbständige förderberechtigt sein, was die Handhabung bei gebrochenen Erwerbsbiografien erleichtern würde. Die bislang geltenden starren Beitragsgarantien sollen flexibilisiert werden. Dadurch wäre ein höherer Aktienanteil in der Kapitalanlage möglich.