Finanzbranche hofft auf Ergebnis im Brexit-Tauziehen

Börsen-Zeitung, 18.10.2017 dpa-afx London - Der Stillstand bei den Brexit-Gesprächen könnte die britische Finanzwirtschaft einem Branchenverband zufolge teuer zu stehen kommen. Grund dafür sei, dass die Unternehmen ihre Pläne für einen ungeregelten...

Finanzbranche hofft auf Ergebnis im Brexit-Tauziehen

dpa-afx London – Der Stillstand bei den Brexit-Gesprächen könnte die britische Finanzwirtschaft einem Branchenverband zufolge teuer zu stehen kommen. Grund dafür sei, dass die Unternehmen ihre Pläne für einen ungeregelten EU-Austritt des Landes nicht länger aufschieben können. Der Verband der britischen Finanzfirmen The City UK schätzt, dass der Branche in Großbritannien Einnahmen von bis zu 20 Mrd. Pfund entgehen, sollten sich London und Brüssel nicht auf ein Abkommen über die Handelsbeziehungen einigen können. Zudem seien bis zu 75 000 Jobs in Gefahr. Diese Folgen würden auch durch ein Abkommen mit ähnlichem Marktzugang wie bisher nur minimal abgemildert, sollten sich beide Seiten nicht spätestens im ersten Quartal 2018 auf eine Übergangslösung geeinigt haben.Im März 2019 wird Großbritannien aus der EU ausscheiden. Die Finanzfirmen haben dafür längst Pläne in der Schublade. Im schlimmsten Fall müssten sie Tausende Mitarbeiter an Standorte innerhalb der EU verschieben und teilweise Lizenzen für den Europäischen Binnenmarkt erwerben. Noch hoffen die Unternehmen, dass dies nicht notwendig sein wird. Doch bald lassen sich die Pläne The City UK zufolge nicht mehr aufschieben. Einmal angestoßen, ließen sich Maßnahmen nicht mehr rückgängig machen, heißt es in dem Bericht.