Finanzplatz Frankfurt überholt Paris
Finanzplatz Frankfurt vor Paris
Fünf der zehn führenden Finanzzentren sind in den USA – Genf schafft es in die Top 10
hip London
Der Finanzplatz Frankfurt ist im weltweiten Ranking der Z/Yen Group an Paris vorbeigezogen. Wie die Londoner Beratungsgesellschaft mitteilt, stieg die City of the Euro im Global Financial Centres Index (GFCI) vom 17. Platz auf den 14. auf. Paris rutschte dagegen von Rang 14 auf 15.
Das deutsche Finanzzentrum Frankfurt gehörte zu den 15 Zentren, von denen die Umfrageteilnehmer erwarten, dass sie an Bedeutung gewinnen werden. Im separaten Fintech-Ranking verbesserte sich Mainhattan von Platz 23 auf 16.
Hamburg und München rutschen ab
Die Performance der anderen deutschen Finanzplätze war gemischt. Berlin verbesserte sich von Platz 26 auf 23. Hamburg stieg dagegen von 43 auf 49 ab. München rutschte von 18 auf 26 ab. Stuttgart verbesserte sich von 47 auf 46. Mit Genf (Platz 10) befindet sich nun auch wieder ein kontinentaleuropäisches Finanzzentrum unter den Top 10. "Die Schweiz hat einen realen Vorteil in Sachen regulatorisches Umfeld und niedriges Niveau der Korruption", wird in der Auswertung der Umfrage ein Züricher Banker zitiert.
London verbessert sich nach Punkten
Die Spitzenposition hält seit September 2018 New York, gefolgt von London und Singapur. Sowohl die britische Metropole als auch der südostasiatische Stadtstaat konnten ihr Rating nach Punkten verbessern und arbeiteten sich näher an die Heimat der Wall Street heran. Allerdings liegt New York immer noch um 19 Punkte vor London.
An der Themse wird man sich freuen, dass die schlechte Presse nach der Niederlage im Wettbewerb um den Börsengang des Chipdesigners Arm die Wahrnehmung der Umfrageteilnehmer offenbar nicht beeinflusst hat. Allerdings ist Singapur bis auf zwei Punkte herangerückt. Hongkong befindet sich nur drei Punkte entfernt auf Platz 4. Fünf der Top 10 liegen in den Vereinigten Staaten: New York, San Francisco, Los Angeles, Washington DC und Chicago. Darin spiegelt sich unter anderem die Stärke der US-Wirtschaft wider.
Alle sechs Monate wird die GFCI-Rangliste auf den neuesten Stand gebracht. Nun liegt Aufgabe 34 vor. Seit dem Sommer 2016 arbeitet der britische Thinktank mit dem China Development Institute aus Shenzhen zusammen.
Starke Zuversicht
"In den internationalen Finanzzentren ist die Zuversicht stark geblieben", sagte Michael Mainelli, der Chairman von Z/Yen. "Nahezu alle Zentren, die wir beobachten, haben ihre Bewertung im GFCI 34 verbessert." Im Schnitt verbesserte sich das Rating der 121 Zentren um 3,5%.
Die Entwicklung von Kenntnissen und Fähigkeiten sei von kritischer Bedeutung für die globalen Handelsplätze. Dabei gebe es zunehmend neue Erfordernisse in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Ethik.
Geschäftsumfeld, Humankapital und Infrastruktur zählen am meisten
Eine fortlaufende professionelle Weiterentwicklung in Verbindung mit einem tertiären Bildungssektor sei eine wichtige Strategie um sicherzustellen, dass die Arbeitskräfte der Finanzbranche fit für die Zukunft sind.
Abgefragt wird auch, welche Themen als die wichtigsten für die Wettbewerbsfähigkeit gelten. Diesmal wurden Geschäftsumfeld, Humankapital und Infrastruktur am meisten genannt. "Nähe und Zugang zu einer vielfältigen Auswahl von Kunden und Zulieferern sind wesentliche Determinanten der Konkurrenzfähigkeit eines Finanzzentrums", wird ein Manager einer Fintech-Firma aus Seoul zitiert. "Finanzinstitutionen blühen in Umgebungen auf, in denen sie sich einfach mit einer breiten Kundenbasis in Verbindung setzen können, im Inland und international."