Finanzstabilitätsrat nimmt Nichtbankensektor ins Visier

Gremium legt G20 Bericht vor - Arbeitsprogramm

Finanzstabilitätsrat nimmt Nichtbankensektor ins Visier

bn Frankfurt – Der globale Finanzstabilitätsrat FSB macht sich nach den Marktverwerfungen zu Beginn der Corona-Pandemie für weitere Reglementierungen des Finanzsektors außerhalb der Bankenbranche (Non-Bank Financial Intermediation/NBFI) stark. Die Turbulenzen im März verdeutlichten die Notwendigkeit, die Verwundbarkeiten in diesem Segment des Kapitalmarktes anzugehen, schreibt das Gremium in seinem Bericht an die G20 vor deren Gipfel in Riad am kommenden Wochenende. Wäre die Intervention der Zentralbanken ausgeblieben, hätte sich im März der Stress im Finanzsystem höchstwahrscheinlich bedeutend verschärft, erklärt der FSB, dessen Bericht sein Vorsitzender Randal Quarles am Montag in einer Telefonkonferenz erläuterte.Eigenen Angaben zufolge hat sich die Runde nun ein Arbeitsprogramm mit drei wesentlichen Aufgaben verordnet: die Risikofaktoren und Märkte zu untersuchen, welche zur Verstärkung des damaligen Schocks beitrugen, das Verständnis der systemischen Risiken der NBFI und des Finanzsystems als Ganzem zu verbessern, auch was Interaktionen zwischen Banken und Nichtbanken sowie entsprechende Übertragungseffekte angeht, sowie Schritte zur Verringerung systemischer Risiken des NBFI-Sektors zu entwickeln.Die Breite und Dynamik des wirtschaftlichen Schocks und des damit einhergehenden Liquiditätsstresses waren ohne Beispiel, wie der FSB schreibt. Zwar hätten sich die Finanzierungsbedingungen weltweit zuletzt entschärft. Dennoch blieben die Risiken für die globale Finanzstabilität erhöht und das Umfeld anfällig für plötzliche Veränderungen im Anlegersentiment, heißt es. So gingen Risiken von einer sich verschlechternden Kreditqualität von Schuldnern im nichtfinanziellen Sektor aus. Auch erhöhten die Intensivierung der Pandemie und die entsprechenden staatlichen Maßnahmen sowie eine größere Unsicherheit hinsichtlich ihrer Dauer die Verwundbarkeit des nichtfinanziellen Sektors. Diese dürfte sich auf Banken und die Finanzierung der Realwirtschaft auswirken. Vor diesem Hintergrund stellt der Board es als entscheidend heraus, dass die Kapital- und Liquiditätspuffer der Banken eingesetzt werden, um Verluste abzufedern, Finanzierungen zu unterstützen und ein folgenreiches Deleveraging zu verhindern. In Zeiten unsicherer Aussichten sei es zudem hilfreich, dass Aufsichtsbehörden ihre Erwartungen an künftige Maßnahmen kommunizierten.