Finanztest hält 60 Euro für akzeptabel
ge Berlin – Infolge der Null- und Negativzinspolitik der EZB führen immer mehr Banken eine Kontoführungsgebühr ein oder heben ihre bisherigen Preise an. Damit sollen die entfallenden Zinsüberschüsse zumindest zum Teil durch Provisionserträge ersetzt werden. In einer Untersuchung der Stiftung Warentest listen die Finanztester auf, wo es trotzdem noch kostenlose Konten “ohne Wenn und Aber” gibt und was Kunden bei zu teuren Girokonten prüfen sollten.Dabei halten die Tester eine Obergrenze von 60 Euro im Jahr inklusive Girocard und Online-Buchungen für “akzeptabel”, da dahinter Dienstleistungen stünden wie die Abwicklung von Buchungen, je nach Bank Bereitstellung von Geldautomaten, Beratung sowie die sichere Technik für das Onlinebanking. “Diese Grenze können auch Banken mit Filialen unterbieten. Wer mehr bezahlt – das können für den Modellkunden fast 200 Euro im Jahr sein -, sollte einen Wechsel überlegen”, heißt es in der Oktober-Ausgabe von “Finanztest”.In der Untersuchung von 104 Banken mit 241 Kontomodellen fanden die Finanztester noch 24 kostenlose Onlinekonten, angefangen bei der 1822direkt, über die Comdirect und Santander Bank bis zu den regionalen PSD Banken und der Sparda Hessen. Bei dem Schwesterinstitut Sparda Berlin müssen dagegen mittlerweile 12 Euro jährlich für die bisher kostenlose Girocard bezahlt werden.Um teure Gebühren zu umgehen, reicht es nach Ansicht der Tester bisweilen, das eigene Verhalten zu ändern – statt beispielsweise Überweisungsträger auszufüllen, die Transaktion lieber online durchzuführen. Im Einzelfall über 100 Euro jährlich können Kunden auch durch den Wechsel von Kontomodellen bei ein- und derselben Bank sparen. Bei dennoch weiterhin zu hohen Gebühren votieren die Tester schließlich für einen Bankwechsel, der vor einigen Tagen gesetzlich erleichtert wurde. 41 der getesteten Banken böten bereits einen Wechselservice per App oder Computer an.