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„Finanzüberblicks-Apps werden durch die Fida-Verordnung noch mächtiger“

Die Fida-Verordnung fördert den Wandel zu Open Finance, indem sie den Zugang zu Finanzdaten erleichtert und Chancen für Fintechs und Banken schafft.

„Finanzüberblicks-Apps werden durch die Fida-Verordnung noch mächtiger“

„Finanz-Apps werden noch mächtiger“

BearingPoint-Partner rät, im Rahmen der Fida-Verordnung früh Kooperationen zu eruieren

cka Frankfurt

Die Financial Data Access (Fida) EU-Verordnung wird voraussichtlich dieses Jahr in Kraft treten. Wie bei vielen neuen Regulierungsvorgaben ist die Unsicherheit unter Marktteilnehmern anfangs groß. Die Fida-Verordnung legt den Rahmen für den Zugang zu Finanzdaten fest und treibt mit dem Übergang von Open Banking zu Open Finance die Daten-getriebene Transformation des Finanzsektors voran. Fida soll den Zugang zu einem breiten Spektrum an Finanz- und Kundendaten ermöglichen, die von Instituten wie Banken und Versicherern gehalten werden.

Christian Knedelstorfer, Partner beim Beratungsunternehmen BearingPoint und dort EU-weit für Open Finance/Fida verantwortlich, gab unter der Frage „Open Finance – Chance oder Risiko für Banken in der EU?“ Einblicke, wo die Branche aktuell steht. Zunächst sei die Verordnung ein „großer Schritt“, um den Datenaustausch unter Akteuren zu verbessern. Die Risiken und Chancen hielten sich aktuell ziemlich die Waage. Besonders Fintechs hätten dadurch die Möglichkeit, ihre Produkte noch skalierbarer zu machen. Das treffe aber genauso gut auf traditionelle Banken zu, die von der Standardisierung profitieren und zusätzliche Produkte anbieten könnten – wenn sie sich denn aktiv dazu entscheiden, eine bestimmende Rolle einzunehmen. Knedelstorfer, der auch Mitglied einer Arbeitsgruppe der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) ist, erwartet unterdessen, dass Finanzüberblicks-Apps unter der neuen Regelung „noch viel mächtiger“ werden.

Wer als etablierter Marktteilnehmer die Verordnung als Chance begreifen will, sollte sich laut Knedelstorfer überlegen, mit wem Kollaborationen möglich sind und in den Austausch gehen. So könnten Fintechs etwa als White-Label-Anbieter fungieren. Banken könnten aber auch selbst White-Labelling betreiben oder zum Datenaggregator werden. Ebenso könnten Cross-Selling-Initiativen im eigenen Unternehmen durch den Datenzugang vorangetrieben werden. „Eine Vision kann sein, das nächste Amazon der Banken zu werden, quasi als erste Anlaufstelle für die Kunden.“

Moderne IT als Basis notwendig

Daher sei es schon jetzt „sehr wichtig, dass man in der IT und Datenwelt modern aufgestellt ist und innovative Dienstleistungen anbieten kann“, betont Knedelstorfer. Das beinhalte schnelle Umsetzungszyklen. „Es wird noch mehr auf diese Fähigkeit ankommen und wie sich Institute da aufstellen.“ Banken müssten das Thema heute planen, um später auf moderne Systeme aufsetzen zu können.

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