Finanzwende kritisiert Kosten der Riester-Rente
jsc Frankfurt – In der Debatte über eine Reform der Riester-Rente baut die Bürgerbewegung Finanzwende öffentlichen Druck auf die Bundesregierung auf: Der vom Grünen-Politiker Gerhard Schick geführte Verein veröffentlichte am Donnerstag eine Studie, welche die Folgen der Produktkosten für diverse Verträge beziffert: Demnach schmälern die Kosten in einer Modellrechnung über 30 Jahre hinweg die angesparte Summe um durchschnittlich 24 %. Die Alte Leipziger kommt demnach mit einem Vertrag auf 38 %, die Generali und Provinzial Nordwest auf 36 %. Damit gehe einem Sparer zu viel Geld verloren, wie der Verein deutlich macht. “Schickt die Riester-Rente in den Ruhestand!”, lautet die Forderung.Die Bundesregierung stimmt derzeit die Details einer Reform der Riester-Rente ab. Zu den wichtigen Eckpunkten, die dabei eruiert werden sollten, zählt Finanzstaatssekretär Jörg Kukies (SPD) neben einer Lockerung der Bruttobeitragsgarantie und einer Vereinfachung des Zulagensystems auch die Produktkosten und die Kostentransparenz, wie er vor einer Woche erklärt hat. Die Zahl der Riester-Verträge stagniert bereits seit Jahren und lag zuletzt bei 16,4 Millionen. Die Bundesregierung hat eine Überarbeitung der Riester-Rente ins Auge gefasst.Wegen der Produktkosten steht die Riester-Rente immer wieder in der Kritik. Finanzwende plädiert stattdessen für ein staatlich organisiertes Vorsorgeprodukt für alle Bürger und verweist auf den schwedischen Pensionsfonds AP7, der zu geringen Kosten und einer hohen Aktienquote Geld anlegt. In ähnlicher Weise argumentieren auch die Verbraucherzentralen, die mit der “Extra-Rente” ebenfalls ein öffentlich-rechtlich organisiertes Vorsorgeprodukt favorisieren und die Riester-Rente wegen der Produktkosten kritisieren. Die hohen Lücken in der Modellrechnung von Finanzwende ergeben sich nicht allein aus den Produktkosten selbst, sondern auch aus der entgangenen Wertentwicklung. – Wertberichtigt Seite 8