Fintech Ebury strebt Börsengang für 2025 an
Fintech Ebury strebt Börsengang für 2025 an
Santander-Tochter dürfte in London gelistet werden
bg Frankfurt
Das mehrheitlich Banco Santander gehörende Fintech Ebury stellt die Weichen für einen Börsengang im kommenden Jahr. Ebury ist vor allem im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr tätig, mit einem Fokus auf KMU. Einem Bericht der „Financal Times“ zufolge wurde Goldman Sachs als führende Konsortialbank mandatiert. Gegenüber Reuter hatte Ebury-CEO Juan Lobato Ende 2023 erklärt, dass man Perella Weinberg für einen möglichen Börsengang angeheuert habe.
Ein Listing von Ebury in London wird für die erste Jahreshälfte 2025 angestrebt, gezielt wird auf einen Unternehmenswert von 2 Mrd. Pfund. Das sind gute Nachrichten für die London Stock Exchange, die zuletzt viele Listings an New York verloren hat. So strebt Klarna wohl mit ihrem IPO in die USA. Das letzte große Fintech-Listing in Großbritannien war der Online-Geldtransferdienstleister Wise vor drei Jahren. Der Londoner Finanzplatz versucht, den Börsenaspiranten mit neuen Regeln entgegenzukommen.
Ebury dürfte in Kürze Zahlen für das im April beendete Geschäftsjahr vorlegen. Zuletzt wurden Erlöse von 204 Mill. Pfund sowie ein Betriebsergebnis von 16 Mill. Pfund vermeldet. Santander hatte sich 2019 eine Mehrheit gesichert. 350 Mill. Pfund investierten die Spanier für 50,1% und formulierten einen „return on invested capital“von mehr als 25% als Ziel für 2024. Die deutsche Vitruvian Partners gehört zu den frühen Investoren von Ebury.
Die ebenfalls auf einen Börsengang zielende britische Neobank Revolut musste derweil einen leichten Dämpfer hinnehmen. Wie nun bekannt wurde, hat die EZB Bankenaufsicht das Fintech aufgefordert, ihre Kontrollen zur Verhinderung von Finanzverbrechen sowie allgemein die EU-Governance zu stärken. Solche Ermahnungen gibt s immer wieder. Solche Mängel werden dann Stück für Stück abgearbeitet. Erst dann dürfte Revolut aber auch reif sein für die vor drei Jahren beantragte britische Banklizenz.