First Data lässt Ex-Bank des CEO bei IPO außen vor

Börsen-Zeitung, 27.8.2015 scd New York - Trotz der jüngsten Marktturbulenzen hält der Zahlungsabwickler First Data offenbar an seinen IPO-Plänen fest. Der von der Private-Equity-Gesellschaft KKR gehaltene Finanzdienstleister hat nun die Banken...

First Data lässt Ex-Bank des CEO bei IPO außen vor

scd New York – Trotz der jüngsten Marktturbulenzen hält der Zahlungsabwickler First Data offenbar an seinen IPO-Plänen fest. Der von der Private-Equity-Gesellschaft KKR gehaltene Finanzdienstleister hat nun die Banken ausgewählt, die beim Gang an die Börse helfen sollen. Mit Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley wurden drei US-Banken mit der Leitung betraut. Als Underwriter sind insgesamt 15 Banken an Bord – darunter auch ausländische Spitzeninstitute wie Barclays, Credit Suisse und Deutsche Bank. Auffällig ist allerdings, wer es nicht in die Liste der 15 Banken geschafft hat: J. P. Morgan Chase, der ehemalige Arbeitgeber von CEO Frank Bisignano. Dieser führt das Unternehmen seit Mai 2013. Ehe er seinen Posten als Co-COO von J. P. Morgan aufgegeben hatte, galt er als Mitfavorit auf die Nachfolge von CEO Jamie Dimon.KKR hatte First Data 2007 in einem Leveraged Buy-out für knapp 30 Mrd. Dollar vom Markt gekauft. Die Verschuldung ist auch acht Jahre später noch sehr hoch. Von den ursprünglich aufgenommenen langfristigen Schulden von 23 Mrd. Dollar hatten zum 31. März 2015 noch immer 20,6 Mrd. Dollar in den Büchern gestanden – und das, obwohl KKR mit anderen Beteiligungsgesellschaften im vergangenen Jahr noch einmal 3,5 Mrd. Dollar an Eigenkapital eingeschossen hatte. Das Gros des Mittelzuflusses aus dem Going Public soll entsprechend erneut dem Abbau von Verbindlichkeiten dienen. Laut Branchenexperten könnte beim Börsengang eine Marktkapitalisierung von 40 Mrd. Dollar für den Betreiber eines Debitkartennetzwerks herausspringen.