sp New York – Die US-Zahlungsabwickler Fiserv und First Data wollen im Wettbewerb mit Rivalen wie Fidelity National Information Services und Worldpay sowie gegen neue Herausforderer wie Square und Adyen künftig gemeinsame Sache machen. In einem rein aktienbasierten Deal bietet Fiserv den Eigentümern von First Data dazu 0,303 Fiserv-Aktien je Anteilschein. Die Bewertung der Unternehmensanteile liegt nach Angaben der Gesellschaften bei 22 Mrd. Dollar und entspricht einer Prämie von knapp 30 %. Außerdem würde Fiserv bei der Transaktion Nettoschulden von First Data in Höhe von 17 Mrd. Dollar übernehmen. Es ist eine der bisher größten Übernahmen in dem Sektor und der bisher größte M&A-Deal des neuen Jahres. KKR unterstützt die PläneDie US-Beteiligungsgesellschaft KKR, die derzeit knapp zwei Fünftel an First Data kontrolliert und nach der Übernahme mit 16 % an der fusionierten Gesellschaft beteiligt wäre, unterstützt die Pläne. Der Finanzinvestor hatte First Data 2007 kurz vor Ausbruch der Finanzkrise mit einem Leveraged Buy-out in der Größenordnung von 29 Mrd. Dollar von der Börse genommen. Acht Jahre später wurde der Zahlungsabwickler zurück auf das Parkett geführt. Das Verhältnis von Nettoschulden zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag damals bei 8. Unter dem Strich blieb im gleichen Jahr ein Verlust von 1,5 Mrd. Dollar hängen.CEO Frank Bisignano, der 2013 von J.P. Morgan zu First Data wechselte, hat die Verschuldung auf das 5,3-fache Ebitda zurückgeführt und zuletzt 1,8 Mrd. Dollar Gewinn erzielt. Die Aktie hat seit dem Allzeithoch im September aber ein Drittel abgegeben. Seit dem IPO vor mehr als drei Jahren hatte der Titel bis Dienstag dieser Woche ein Zehntel gewonnen, während der Russell 1000 Financial Services Index in dieser Zeit ein Drittel zugelegt hat.Am Mittwoch sprang die Aktie von First Data zeitweise um mehr als 20 %, während Fiserv um bis zu 8 % nachgaben. KKR notierten rund 5 % fester. “Es wird interessant sein zu sehen, wie die Kombination von zwei ziemlich großen Zahlungsabwicklern reibungslos vonstatten gehen wird, wenn man die offensichtliche Komplexität bedenkt”, kommentierte Sanjay Sakhrani, Analyst von Keefe, Bruyette & Woods. Auf der Führungsebene ist die Integration bereits abgeschlossen: Bisignano macht in der fusionierten Gesellschaft als COO weiter. Fiserv-Chef Jeffery Yabuki wird auch nach dem Zusammenschluss als CEO fungieren.