Fitch bereitet Abstufungen von Österreichs Banken vor

Quittung für Bail-in bei der Heta Asset Resolution

Fitch bereitet Abstufungen von Österreichs Banken vor

bg Frankfurt – Die Ratingagentur Fitch hat die von ihr beurteilten Großbanken Österreichs auf eine Abstufung der Bonitätseinschätzungen vorbereitet. Anlass für die Downgrades ist die schwindende staatliche Unterstützung für den Bankensektor der Alpenrepublik. Denn die österreichische Regierung verfolgt seit geraumer Zeit die Strategie, keinerlei finanziellen Hilfen für in Schieflage geratene Institute oder Sektoren zu gewähren. So müssen die Volksbanken die Abwicklungslast des ehemaligen Spitzeninstituts ÖVAG komplett allein stemmen, was den Sektor zu überfordern droht.Am meisten Schlagzeilen produziert aber das Vorgehen bei der Hypo-Alpe-Nachfolgerin Heta Asset Resolution, deren erstrangige Verbindlichkeiten mit einem Schuldenschnitt um 30 % bis 50 % verkürzt werden sollen. Dabei kommt das neue nationale Gesetz zur Bankenabwicklung zur Anwendung, was neben inländischen Gläubigern vor allem deutsche Institute betrifft. Zuvor war mit Hilfe eines Sondergesetzes ein Bail-in der Nachranggläubiger veranlasst worden, was erste Zweifel am Bestand von Garantien der öffentlichen Hand bei Schuldtiteln österreichischer Kreditinstitute nährte – was bereits die Refinanzierung des Bankensektors verteuerte. Zwei bis drei Notches runterFitch kündigte nun bei einer Veranstaltung in Wien an, den bisher gewährten Bonitätsbonus für den Rückhalt der öffentlichen Hand zu streichen. Damit fällt das Rating der Institute auf jene Bewertung zurück, die sie bislang implizit ohne Absicherung durch den Staat hatten. Bisher sind Erste Group, Raiffeisen Bank International (RBI) und die Unicredit-Tochter Bank Austria bei “A” mit negativem Ausblick eingestuft. Bei Neubewertung der Ratings ab April dürften Erste Group und Bank Austria um zwei Notches auf “BBB+” abgestuft werden, der RBI droht eine Rückstufung um drei Notches auf “BBB”. Alle drei Banken haben große Engagements in Osteuropa, die RBI ist stark in Russland vertreten, fährt dort aber noch Gewinne ein.