Flossbach von Storch verzeichnet Ertragseinbruch
jsc Frankfurt
Die Kölner Fondsgesellschaft Flossbach von Storch hat im Jahr 2020 – dem jüngsten Berichtsjahr – einen starken Rückgang erfolgsabhängiger Gebühren verzeichnet, zugleich aber erneut einen hohen Gewinn erzielt. Insgesamt sanken die Provisionserträge um 22% auf 385 Mill. Euro, während der allgemeine Verwaltungsaufwand um 14% auf 63 Mill. Euro zulegte und der Jahresüberschuss um 26% auf 242 Mill. Euro nachgab, wie aus dem Jahresabschluss hervorgeht, den die Gesellschaft vor einigen Tagen im Bundesanzeiger hinterlegte. Ohne erfolgsabhängige Gebühren im Geschäftsbereich Investment Management gerechnet, sind die Provisionserträge um annähernd ein Drittel gestiegen, schreibt die Gesellschaft. „Dies bestätigt die grundsätzlich positive Annahme unserer Dienstleistung im Markt.“
Insbesondere über die Mischfonds „Multiple Opportunities“, aber auch über weitere Anlageprodukte wuchs die Gesellschaft in den vergangenen Jahren rasant und verwaltete zum Jahresende 2020 ein Vermögen von 67 Mrd. Euro. Mittlerweile beziffert die Gesellschaft den Wert sogar auf mehr als 80 Mrd. Euro. Dabei konzentriert sich Flossbach von Storch insbesondere auf das Massengeschäft mit privaten Anlegern, das von höheren Margen geprägt ist.
Viel Gewinn pro Masse
Im Verhältnis zum Fondsvolumen ist der Gewinn daher ungewöhnlich hoch, wie ein Vergleich mit großen Wettbewerbern nahelegt – auch wenn der Vergleich wegen teils unterschiedlicher Abgrenzung und Bilanzierung grob ist. So fuhr die ebenfalls auf den deutschen Markt fokussierte Union Investment im selben Jahr einen rund doppelt so hohen Gewinn von 460 Mill. Euro ein, während Allianz Global Investors auf Ebene der deutschen GmbH 257 Mill. Euro an die Mutter Allianz abführte. Das verwaltete Vermögen der beiden Adressen war dabei aber im Vergleich zu Flossbach von Storch gut fünfeinhalb- bis sechseinhalbmal so hoch, denn es erreichte Ende 2020 rund 386 Mrd. Euro bei Union Investment und 441 Mrd. Euro bei der Allianz-Tochter.