FMS begrenzt Fehlbetrag
Ohne Hellas-Belastungen lebt es sich gleich entspannter: Die als Bad Bank der HRE fungierende FMS Wertmanagement hat die Verlustgröße im ersten Halbjahr von Milliarden auf Millionen reduziert. Bleiben weitere Schuldenschnitte aus, dann kann das so bleiben.bg München – Die bundeseigene Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement hat den Verlust in den ersten sechs Monaten begrenzen können. Beim Abbau von Risikopositionen und nicht strategischen Geschäftsbereichen der Hypo Real Estate (HRE) wurde ein Fehlbetrag von 50 Mill. Euro verbucht, teilte die FMS am Dienstag mit. Im Vorjahr waren es noch 689 Mill. Euro.Die FMS profitierte im ersten Halbjahr 2012 von einer Beruhigung der europäischen Staatsschuldenkrise, nachdem im Vorjahr hohe Sonderlasten aus der Umschuldung für Griechenland resultierten. 2011 war insbesondere wegen Hellas ein Fehlbetrag von knapp 10 Mrd. Euro angefallen. Als Anstalt öffentlichen Rechts werden solche Verluste letztendlich vom Steuerzahler getragen.An die FMS hatte die HRE im Oktober 2010 toxische Kredite und Wertpapiere im Nominalvolumen von über 175 Mrd. Euro ausgelagert, um dieses Portfolio unter günstigen Refinanzierungsbedingungen über die Zeit möglichst schonend abzubauen. Seit Übernahme des Portfolios beläuft sich der kumulierte Portfolioabbau auf 30,5 Mrd. Euro. Dieser verringerte sich allerdings um gegenläufige Währungseffekte in Höhe von 6,2 Mrd. Euro, sodass der Nominalwert des Portfolios zur Jahresmitte gut 151 Mrd. Euro beträgt. Die Bilanzsumme konnte in den ersten sechs Monaten um 14 % gegenüber Jahresschluss auf 295 Mrd. Euro verringert werden.Dank gesunkener Refinanzierungskosten entwickelte sich der Zinsüberschuss mit 382 Mill. Euro prächtig – damit seien bereits knapp 70 % des gesamten Vorjahreswertes erreicht, rechnet die FMS vor. Das Provisionsergebnis betrug 25 Mill. Euro. Diesen Erträgen stehen Verwaltungsaufwendungen von 183 Mill. Euro gegenüber. Davon entfallen 140 Mill. Euro auf den Dienstleistungsvertrag mit HRE-Tochter Deutsche Pfandbriefbank. Diese Zusammenarbeit soll im Herbst 2013 enden.FMS-Vorstandssprecher Christian Bluhm freut sich, dass die Summe aus Zinsüberschüssen, Provisionen und sonstigen betrieblichen Erträgen die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen deutlich übertreffen. “Dies zeigt, dass das Portfolio die Kosten seiner Verwaltung mehr als trägt, wenn man Wertberichtigungen außen vor lässt, die bei einem Abwicklungsportfolio mit Problemkrediten leider nicht zu vermeiden sind.” Davon fielen im ersten Halbjahr 280 Mill. Euro an. Darin seien neben dem Bewertungsergebnis für Kredite und Wertpapiere auch Verluste aus der Auflösung von Derivaten und aus Zuführungen zur Drohverlustrückstellung von Derivaten enthalten, heißt es. Für das Gesamtjahr stellt Bluhm ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis in Aussicht – wobei dies maßgeblich vom Verlauf der Staatsschuldenkrise beeinflusst werde.Am Kapitalmarkt war die FMS mit ihren Emissionen sehr aktiv. In den ersten sechs Monaten wurden knapp 20 Mrd. Euro platziert, mit den Juli-Emissionen bereits das Jahresziel von 25 Mrd. Euro erreicht.—– Wertberichtigt Seite 8