jh München – Die FMS Wertmanagement sieht den Zeitpunkt für einen Verkauf der Depfa Bank gekommen. Am Dienstag veröffentlichte die bundeseigene Abwicklungsanstalt für die in der Finanzkrise gescheiterte Hypo Real Estate die Verkaufsanzeige für ein Auktionsverfahren. Interessenten für die Depfa mit Sitz in Dublin können sich bis zum 3. August bei der Barclays Bank melden, dem Berater der FMS Wertmanagement. Die Depfa ist auf die Finanzierung des öffentlichen Sektors spezialisiert.Für 2019 weist die Depfa einen Verlust vor Steuern von 95 Mill. Euro nach 36 Mill. Euro im Jahr zuvor aus. Müller begründete die Jahresdefizite damit, dass die Erträge nicht genügten, um den Verwaltungsaufwand auszugleichen. 2019 kamen Sondereffekte von Transaktionen mit der Muttergesellschaft hinzu.In der Verkaufsanzeige weist die 2010 gegründete Anstalt darauf hin, dass sie 2014 die Depfa vollständig erworben hat. Von da an sei die Tätigkeit mit dem Ziel beschleunigt worden, “das im Interesse des deutschen Steuerzahlers bestmögliche Abwicklungsergebnis zu erzielen”. Die Bilanzsumme sei von 48,5 Mrd. Euro Ende 2014 auf 8,9 Mrd. Euro per Ende 2019 reduziert worden.”Es verbleibt ein Portfolio überwiegend aus Krediten und Anleihen deutscher und westeuropäischer Kreditnehmer im Bereich des öffentlichen Sektors mit ,AAA’- bis ,A’- Rating”, heißt es. Ende 2019 betrug die harte Kernkapitalquote (CET 1) 152 %. Die Depfa habe alle Zweigstellen außerhalb Irlands geschlossen und liquidiert, verbleibende, nichtstrategische Tochterfirmen würden derzeit aufgelöst. Im vergangenen Jahr beschäftigte die Depfa im Durchschnitt 111 Mitarbeiter.Der Kauf der Depfa für 323 Mill. Euro war umstritten gewesen. Nach Ansicht von FMS-Vorstandssprecher Müller hat sich der Erwerb gelohnt.