Fonds schmeißen Wirecard aus den Portfolien
sto Frankfurt – Die Fondsgesellschaften haben keine Lust mehr, sich weiter die Finger mit Wirecard-Aktien zu verbrennen. Wie auf Anfrage zu erfahren war, haben sowohl der genossenschaftliche Anbieter Union Investment als auch die Deutsche-Bank-Tochter DWS ihre Engagements drastisch reduziert. Schon vor der Zuspitzung des Wirecard-Dramas am Donnerstag habe der Anteil “bei unter 0,1 % der ausstehenden Wirecard-Aktien” gelegen, so Andreas Mark, Fondsmanager bei Union Investment. Zuletzt hatte der Anteil von Union Investment Privatfonds den offiziellen Meldeangaben nach § 39 WpHG noch bei 3,18 % gelegen. Union Investment wie auch die DWS kündigten an, die Einleitung rechtlicher Schritte zu prüfen.”Per Marktschluss 17. Juni 2020 hatte die DWS ihre Position bereits um circa 60 % reduziert. Aktuell halten wir keine materiellen Positionen in aktiv gemanagten Fonds mehr”, erklärte die DWS. Zuvor hatte für Schlagzeilen gesorgt, dass Fondsmanager Tim Albrecht in seinem “DWS Aktien Deutschland” fast 10 % an Wirecard hält. Der zuletzt offiziellen Meldung nach § 39 WpHG zufolge hatte der Anteil von DWS Investment bei 3,34 % gelegen.Die Fondsgesellschaft der Sparkassen, die DekaBank, wollte auf Anfrage keine Angaben zur Höhe ihrer Positionen bei Wirecard machen. “Wir sind fassungslos. Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass den Ankündigungen von Wirecard keine Taten folgen. Ein personeller Neuanfang ist dringender denn je. Wir hoffen, dass der erneute Vertrauensentzug am Kapitalmarkt nicht doch noch Auswirkungen auf das operative Geschäft hat”, sagte Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance.