Fonds und Pensionskassen ziehen bei Vontobel weitere Milliarden ab
Vontobel leidet weiter unter Abflüssen
Bank verdient mehr – Erste Anzeichen für Trendwende
Reuters Zürich
Bei der Bank Vontobel hält der Krebsgang im Geschäft mit Fonds und Pensionskassen an. 2024 zogen die im Bereich Institutional Clients zusammengefassten Kunden weitere 2,9 Mrd. Franken ab, wie das Schweizer Institut am Freitag mitteilte. Vor allem im Geschäft mit Aktien erlitt Vontobel Abflüsse, erklärte Finanzchef Thomas Heinzl in einer Telefonkonferenz.
Die Bank rechne aber mit einer Erholung, vor allem im Geschäft mit Anlagen in Schwellenländern. „Wir sehen erste Anzeichen dafür, dass die Trendwende kommen könnte“, sagte Heinzl. „Wir sehen mehr Interesse.“ Er wollte keine Prognose abgeben, ob Vontobel im Bereich Institutional Clients 2025 unter dem Strich Zuflüsse oder Abflüsse erwarte.
2023 waren in dem Geschäft 7,6 Mrd. Franken abgeflossen, 2022 gar 10,6 Mrd. Besser läuft es dagegen im zweiten Standbein Private Clients. Vermögende Privatkunden trugen 2024 4,6 Mrd. Franken zu Vontobel. Konzernweit erreichte das Neugeld 2,6 Mrd. Franken. Dies entsprach einer Wachstumsrate von 1,3% und lag unter der eigenen Zielsetzung von 4 bis %. Vor allem dank der positiven Entwicklung der Finanzmärkte zogen die verwalteten Vermögen um elf Prozent auf 229 Milliarden Franken an.
Eigenkapitelrendite bei 12 Prozent
Vontobel steigerte den Gewinn dank Ertragssteigerungen und Kostensenkungen um ein Viertel auf 266 Mill. Franken. Die Eigenkapitalrendite von 12,3% verfehlte die eigene Messlatte indes. Im frühen Handel verloren die Vontobel-Aktien 2,1%.
„Die fortgesetzten Abflüsse in Institutional Clients sind ein Problem, das kein Ende zu nehmen scheint“, erklärte ZKB-Analyst Daniel Regli. Solange die Firma nicht nachhaltiges Wachstum in beiden Divisionen aufzeigen könne, habe die Aktie wenig Potenzial, den breiten Markt zu schlagen.