Fondspolicen treiben Ergebnis von Generali
tl Frankfurt – Europas drittgrößter Versicherungskonzern Generali hat im ersten Halbjahr deutlich besser verdient als in der Vergleichsperiode 2014. Dies lag insbesondere am deutlich höheren Kapitalanlageergebnis. Aber auch im eigentlichen Versicherungsgeschäft kam der Konzern durch den verstärkten Absatz von kapitalmarktorientierten Lebensversicherungspolicen gut voran. Generali-CEO Mario Greco kündigte bei Vorlage des Halbjahresergebnisses an, den Nettogewinn des Jahres 2014 (1,7 Mrd. Euro) in diesem Jahr deutlich übertreffen zu wollen. Der Börsenkurs zog gestern in Mailand um 1,8 % auf 17,91 Euro an.Das Betriebsergebnis legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014 um 11,3 % auf 2,8 Mrd. Euro zu. Dies sei das beste Halbjahresergebnis der vergangenen acht Jahre, heißt es bei Generali. Der Nettogewinn zog sogar um 21 % auf 1,3 Mrd. Euro an. Zentraler Ergebnistreiber war das Lebengeschäft. Dort legte das Betriebsergebnis um 13,2 % auf 1,7 Mrd. Euro zu. Hier schlug insbesondere das Kapitalanlageergebnis zu Buche, das dank höherer laufender Erträge und realisierter Gewinne auf Unternehmens- und Staatsanleihen um satte 25,9 % auf 1,4 Mrd. Euro hochschoss. Mit 6,1 % sehr viel bescheidener war der Ergebniszuwachs im eigentlichen Versicherungsgeschäft. Gepunktet hat Generali vor allem mit fondsbasierten Policen, bei denen die gebuchten Bruttoprämien im ersten Halbjahr um 25,7 % nach oben schossen. Besonders gut lief das Geschäft in Italien (+22,6 %), in Deutschland lag das Prämeinplus bei 6,7 %.Noch deutlicher zeigt sich der neue Fokus auf fondsbasierte Lebenpolicen im Neugeschäft. Gemessen am Annual Premium Equivalent (APE) – das ist die Summe aller Prämieneinnahmen aus Lebensversicherungen mit regelmäßigen Zahlungen plus ein Zehntel aller Einnahmen aus Versicherungen mit Einmalzahlung – legte das gesamte Neugeschäft um 5,4 % auf 2,7 Mrd. Euro zu. Dabei stachen aber fondsbasierte Produkte (+35,1 %) und Absicherungspolicen (+20,8 %) hervor. Policen mit Einmalzahlungen legten knapp ein Fünftel zu – vor allem in Italien, Frankreich und Deutschland – während solche mit laufenden Zahlungen vor allem in Italien weniger gesucht waren (-5,1 %).Deutlich schwächer war das Halbjahresergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung. Hier legte das Betriebsergebnis nur um 2,3 % auf 1,1 Mrd. Euro zu. Treiber war erneut das Anlageergebnis (+4,1 % auf 529 Mill. Euro), während das technische Ergebnis sogar leicht (-0,8 %) auf 644 Mill. Euro absackte. Belastet haben Unwetterschäden (140 Mill. Euro) sowie das Kfz-Geschäft in Italien und Frankreich.