Schritt ins Ausland

Fondsspezialisten wollen in Europa wachsen

Eine Umfrage von Universal Investment zeigt, dass mehr als die Hälfte der Boutique-Vermögensverwalter eine Expansion ins europäische Ausland plant – trotz regulatorischer Hürden.

Fondsspezialisten wollen in Europa wachsen

Boutique-Vermögensverwalter wollen in Europa wachsen

Umfrage zeigt Expansionspläne für Fondsspezialisten auf

wbr Frannkfurt

Mehr als die Hälfte der Boutique-Vermögensverwalter plant in den kommenden zwei Jahren den Schritt in das europäische Ausland. Dies geht aus einer Umfrage von Universal Investment hervor, bei der rund 30 Assetmanagement-Boutiquen befragt wurden. Im Fokus steht die Expansion durch die Einführung neuer Produkte und den Eintritt in neue Märkte. Besonders im Bereich Aktienstrategien, wie Private Equity und Infrastruktur, sehen viele Boutiquen große Chancen, neue Kunden im Ausland zu gewinnen.

Regulierung hemmt Expansion

Die Studie zeigt jedoch die erheblichen Herausforderungen auf, die mit einer Expansion einhergehen. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass ihnen das Know-how der rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen in den Zielmärkten fehle. Dies stelle für viele Vermögensverwalter die größte Hürde dar. Insbesondere kleinere Player, die auf ihren Heimatmärkten erfolgreich sind, kämpfen mit den Anforderungen in neuen Märkten.

Die Umfrage zeigt, dass nur 10% der Befragten über ein gutes Netzwerk in ausländischen Märkten verfügen. Der Mangel an etablierten Kontakten erschwere es vielen Boutiquen, in den Zielmärkten Fuß zu fassen und ihre Fonds erfolgreich zu vermarkten.

Ohne Dienstleister geht nichts

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen viele Boutique-Vermögensverwalter auf die Zusammenarbeit mit spezialisierten Dienstleistern. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer plant, externe Dienstleister für den Vertrieb ihrer Fonds zu engagieren. Ebenso hoch ist der Anteil derjenigen, die Drittanbieter für die Fondsverwaltung einsetzen möchten, um sich stärker auf das Kerngeschäft des Portfoliomanagements konzentrieren zu können.

Universal Investment betont in ihrer Mitteilung die steigende Bedeutung von kleineren und mittleren Vermögensverwaltern in der Branche: „Boutiquen sind ein Indikator für die Richtung, in die sich der Assetmanagement-Sektor entwickelt.“ Angesichts der zunehmenden regulatorischen Komplexität, wie etwa durch die Umsetzung der AIFMD II im Jahr 2024, werde der Druck auf die spezialisierten Vermögensverwalter weiter zunehmen.

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