jsc Mainz – Nach einer Phase der Zurückhaltung in der Finanzierung von Kommunen hat die Förderbank von Rheinland-Pfalz das Geschäft im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge weiter aufgedreht: 2019 reichte die Bank 1,51 Mrd. Euro aus und damit 40 % mehr als im Jahr zuvor, wie die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Mainz erklärte. Weil das von SPD, Grünen und FDP geführte Land die Kommunen seit Anfang 2019 über einen “Zinssicherungsschirm” finanziell unterstützt, sofern sie Zinsen langfristig absichern, richten Städte, Gemeinden und Kreise ihre Finanzierung neu aus. Das spürt offenbar auch die Förderbank in Mainz, die ein wichtiger Geldgeber in dem Segment ist. Von einer Finanzierung von Kommunen außerhalb des Bundeslandes hatte die Bank wiederum vor einigen Jahren Abstand genommen und das Neugeschäft auf diese Weise zeitweise gedämpft. Sofern sich Kommunen für Darlehen mit einer Laufzeit von wenigen Jahren entscheiden, können sie sich bei der ISB sogar zu Negativzinsen finanzieren.Die Förderung der Wirtschaft und des Wohnraums durch die ISB blieb 2019 mit 350 Mill. und 233 Mill. Euro in etwa auf Niveau des Vorjahres, so dass die Bank insgesamt 2,07 Mrd. Euro ausreichte nach 1,63 Mrd. im Jahr zuvor. 10 Mill. Euro flossen in Form von Beteiligungen an Firmen. Die Bank steige in einer frühen Phase ein, wenn private Investoren oft noch fern blieben, sagte Bankchef Ulrich Dexheimer. Mit einer Bilanzsumme von 8,3 Mrd. Euro zählt die ISB zu den kleineren Förderinstituten in Deutschland.