bg Frankfurt – Keine drei Wochen nach Ankündigung der Übernahme von Hauck & Aufhäuser greift Fosun nun auch nach BHF Kleinwort Benson, zu der die BHF-Bank gehört. Am Freitag legte die chinesische Beteiligungsgesellschaft eine Offerte vor, welche die an der Brüsseler Euronext notierte Bankengruppe mit 675 Mill. Euro bewertet. Der Angebotspreis von 5,10 Euro je Aktie stellt einen Aufschlag von 16 % auf den Sechsmonatsschnitt dar bzw. 9,5 % auf den Kurs, bevor die Aktie vom Handel ausgesetzt wurde.Fosun hält bereits 28,62 % der BHF-Kleinwort-Benson-Anteile, wobei für 9,12 % aus der jüngsten Aufstockung per Option noch die Zustimmung der Aufsichtsbehörden aussteht. Die Mindestannahmeschwelle der Offerte liegt bei 50 % plus einer Aktie, so dass die Andienung weiterer 22,48 % ausreichend wäre. Zum Aktionärskreis der Bankengruppe (siehe Grafik) zählt neben Fonds und Finanzinvestoren mit Aqton eine Beteiligungsgesellschaft von Stefan Quandt. Da die Offerte nach belgischem Recht lanciert wurde, steht die Angebotsfrist noch nicht fest, prüft doch erst der dortige Regulator FSMA den Prospekt. Der Angebotsunterlage ist zu entnehmen, dass die deutsche Einlagensicherung bis spätestens Ende April 2016 grünes Licht für die Transaktion geben müsste.Das Übernahmeangebot ist ein Husarenstück, entspringt es doch den Dissonanzen rund um den Rauswurf von BHF-Bank-Chef Björn Robens. Der war mit Holdingchef Lenny Fischer aneinandergeraten und wurde vom Aufsichtsrat der BHF-Bank dann einstimmig abgesetzt. Nach Informationen der Börsen-Zeitung hatte Fosun mit Unterstützung von mindestens einem weiteren Anteilseigner auf einer außerordentlichen Hauptversammlung einen Beschluss zur Schaffung von genehmigtem Kapital blockiert. Insofern dürfte die Offerte als feindlich eingestuft werden. Fosun bekundet, mit ihrer Unterstützung könne BHF Kleinwort Benson “ein neues Kapitel in ihrer Wachstumsgeschichte aufschlagen”. Unter anderem soll eine BHF-Repräsentanz in China eröffnet werden.—– Bericht Seite 3