Francioni lobt deutsches Hochfrequenzhandelsgesetz
gbe Frankfurt – Reto Francioni, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Börse, hat zu Wochenbeginn das deutsche Hochfrequenzhandelsgesetz gelobt. Wie die “Neue Zürcher Zeitung” berichtet, forderte der Manager in einer Rede vor Schweizer Unternehmern die sehr gute Regulierung des Hochfrequenzhandels in Deutschland. Sie müsse zum Vorbild für die Europäische Union werden. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Hochfrequenzhandel seien ein gutes Beispiel marktgerechter Regulierung. Francioni sagte weiter, der Gesetzgeber habe es schwer, mit den schnellen Entwicklungen des Marktes Schritt zu halten.Als Beispiel für ein problematisches Regelwerk führte Francioni die erste Finanzmarktrichtlinie Mifid an. Dieses Regelwerk ließ erstmals sogenannte multilaterale Handelsplattformen zu, die den etablierten Börsenbetreibern Konkurrenz machten. In Folge sind die Transaktionskosten in Europa gesunken, gleichzeitig ist der Markt stark fragmentiert. Investoren klagen mitunter, sie müssten sich ihre Liquidität über mehrere Handelsplätze hinweg zusammensuchen. Nun wurde gestern die Nachfolgeregelung Mifid II verabschiedet, die einige der Schwächen der ersten Richtlinie ausbügeln soll – und zudem Regelungen für den Hochfrequenzhandel enthält.Branchenkennern zufolge zeigt Francionis Zustimmung, dass das deutsche Hochfrequenzhandelsgesetz den Börsenbetreiber nicht allzu empfindlich getroffen hat. Das liegt auch daran, dass die Deutsche Börse einige Bestimmungen des Regelwerks ohnehin schon umgesetzt hatte, beispielsweise eine Mindesthaltedauer oder Gebühren für allzu hohe Orderzahlen seitens einzelner Marktteilnehmer.