Frankfurter Fintech-Zentrum nimmt Formen an

Erste Konzepte zur Ansiedelung vorgestellt

Frankfurter Fintech-Zentrum nimmt Formen an

Von Björn Godenrath, FrankfurtNa also, geht doch. Nachdem die Finanzbranche inklusive Fintechs am Bankenplatz Frankfurt den Druck auf die öffentliche Hand erhöht hatte, ihr Engagement für eine aktive Ansiedelungspolitik von Start-ups zu steigern, steht Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir nun im Wort, noch dieses Jahr ein erstes Fintech-Zentrum zu ermöglichen. Bei der öffentlichen Vorstellung von Konzepten in der Goethe-Universität am Mittwoch ging es anfangs vor allem um die immobilienwirtschaftliche Seite eines solchen Projektes. Aurelis Real Estate, Tishman Speyer und auch die Frankfurt School of Finance konnten schnell verfügbare Raumkonzepte präsentieren.Besonders ins Auge sticht dabei der von Tishman Speyer aufgezeigte Plan, der den Platz eines Fintech-Zentrums im Herzen des Finanzdistrikts vorsieht, und zwar zunächst im alten Metzler-Gebäude in der Junghofstraße. Dort wäre das Erdgeschoss innerhalb von nur vier Wochen bezugsfertig – und mit Fertigstellung eines neuen Towers Ecke Neue Mainzer/Große Gallusstraße Ende 2018 könnte dorthin umgezogen werden oder zusätzliche Fläche belegt werden. Die erste Etage im neuen Tower soll für Zwecke der öffentlichen Hand reserviert sein, was Spielraum eröffnet auch für eine Subventionierung der Mietkosten. Im Junghof könnten Banken und die Börse im Rahmen ihrer geplanten Co-Ansiedelung als Sponsoren die Miete mitsubventionieren.Aurelis Real Estate bietet eine Etage mit 570 Quadratmetern in einem Gebäude in der Rödelheimer Landstraße ab Anfang 2017 an, die ersten neun Monate können mietfrei gestaltet werden. Und die Frankfurt School stellt Gebäude B an der Adickesallee, in dem früher die Steuerfahndung beheimatet war, zur Verfügung. Auf drei Etagen wäre reichlich Platz, aber wenig Ambiente.Die in Frankfurt entstehenden Konzepte sind insgesamt stark angelehnt an den Londoner Hub Level39. Eine Delegation um den Berliner Staatssekretär im Finanzministerium, Jens Spahn, wird in der zweiten Februarwoche zur Inspiration an die Themse reisen, auch BaFin-Chef Felix Hufeld soll dabei sein. Spahn hat angeregt, die BaFin möge doch eine Fintech-Einheit von 10 bis 20 Mitarbeitern schaffen. Dem Bund schwebt eine Förderung der Achse Berlin und Frankfurt vor. Mit WebID Solutions und Finleap hegen zwei Fintechs von der Spree auch schon Pläne für ein zusätzliches Büro am Main.