Frankfurter Palais Quartier verkauft
tl Frankfurt – In Frankfurt ist der Gebäudekomplex Palais Quartier für rund 800 Mill. Euro verkauft worden. Es handelt sich um die größte gewerbliche Einzel-Transaktion hierzulande und um eine der größten in Europa. Käufer sind der Geschäftsbereich Deutsche Asset & Wealth Management der Deutschen Bank (90 %) und der Shoppingcenter-Betreiber ECE (10 %). Verkäufer der Immobilie ist KP Investments, die zur Rabo Real Estate Group und damit zur Rabobank Gruppe gehört.Das Palais Quartier liegt im Zentrum von Frankfurt an der Zeil Ecke Große Eschersheimer Straße und verfügt über 115 000 Quadratmeter Mietfläche. Es besteht aus vier Gebäudeteilen: dem Bürohochhaus Nextower, dem Hotelhochhaus Jumeirah Frankfurt, dem rekonstruierten Palais Thurn und Taxis und dem Einkaufszentrum My Zeil.Wie ECE und Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) weiter mitteilen, gehörte My Zeil 2013 mit etwa 15 Millionen Besuchern zu den meistfrequentierten deutschen Shoppingcentern. Stand das Bürohochhaus lange Zeit fast leer, so sind den Angaben zufolge inzwischen 36 % vermietet – an eine Anwaltskanzlei, Berater und andere Dienstleister aus der Finanzwirtschaft. “Wir sind sehr zuversichtlich, mit der Vermietung von Nextower voranzukommen”, sagte Jörn Stobbe von DeAWM der Börsen-Zeitung. Seit Aufkommen konkreter Verkaufsgerüchte im Sommer dieses Jahres habe die Nachfrage von Mietern stark angezogen, heißt es im Markt.Die Deutsche Bank teilt den Gebäudekomplex auf drei bereits bestehende Spezialfonds auf. “Die institutionellen Investoren haben bereits zugestimmt, das Eigenkapital ist vorhanden”, sagte Stobbe. Es werde “branchenüblich” fremdfinanziert. Üblich ist aktuell ein hälftiges Verhältnis von Eigen- zu Fremdkapital. Abgerundetes EngagementAlexander Otto, CEO von ECE, sieht das My Zeil als Abrundung des Engagements in Frankfurt an. Eine Kannibalisierung mit anderen Objekten seines Hauses sieht er nicht. “Das Main-Taunus-Zentrum in Eschborn, das Isenburg-Zentrum in Neu-Isenburg sowie das Hessen-Center und das Skyline Plaza in Frankfurt haben jeweils ihre klar definierten Einzugsgebiete.”Otto will das bereits gut funktionierende My Zeil optimieren. Er sieht zusätzliches Potenzial im Gastronomiebereich. “Die Mieterbasis ist gut, aber einige Mieter passen nicht so gut zum Standort”, sagte Otto der Börsen-Zeitung. Auch vorzeitige Auflösungen laufender Mietverhältnisse wollte er nicht ausschließen, ebenso wenig wie Größenanpassungen bestehender Flächen.Das am Rande des Palais Quartiers befindliche ehemalige Grundstück der Frankfurter Rundschau wurde unbebaut an die Strabag Real Estate verkauft. Wie das Areal konkret entwickelt werden soll, will die Gesellschaft Ende dieser Woche bekannt geben. Jones Lang LaSalle hat den Verkaufsprozess für KP Investments strukturiert, während CBRE den Joint-Venture-Partnern DeAWM und ECE zur Seite stand. Rechtlich berieten Hengeler Mueller Rabo und Freshfields die Deutsche Bank (Rreef Spezial Invest) und ECE.