Helaba-Tochter legt Jahresergebnis vor

Frankfurter Sparkasse vervierfacht Jahresgewinn

Die Frankfurter Sparkasse hat den Gewinn im vergangenen Jahr nahezu vervierfacht. Nach Bewertung nahm die Tochter der Helaba 163 Mill. Euro ein, wofür vor allem exorbitant gestiegene Zinseinnahmen und Wertpapierzuschreibungen verantwortlich waren.

Frankfurter Sparkasse vervierfacht Jahresgewinn

Frankfurter Sparkasse vervielfacht Gewinn

Betriebsergebnis nach Bewertung 2023 fällt fast viermal so hoch aus wie im Jahr zuvor – Zinsen und Zuschreibungen treiben

fir Frankfurt

Zins-, aber auch Provisionssteigerungen sowie Wertpapierzuschreibungen haben der Frankfurter Sparkasse im vergangenen Jahr einen Gewinnschub verliehen. Nach Bewertung fiel das Betriebsergebnis mit 163 Mill. Euro fast viermal so hoch aus wie 2022, wie das Institut am Donnerstag mitteilte.

Der Zinsüberschuss schoss, bedingt durch Zinsanstieg und Ausweitung des Kundengeschäfts, um 38% in die Höhe und erreichte 326 Mill. Euro – auch viele andere Sparkassen verzeichneten hier bekanntlich einen kräftigen Anstieg. Der Provisionsüberschuss nahm um 7% auf 110 Mill. Euro zu. Hier schlugen sich der Sparkasse zufolge ein gesteigertes Zahlungsverkehrs- sowie Wertpapiergeschäft nieder.

40 Mill. Euro wird die im Eigentum der Helaba stehende Frankfurter Sparkasse an ihre Trägerin ausschütten.

Frankfurter Sparkasse
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro20232022
Zinsüberschuss326,0235,5
Provisionsüberschuss109,8102,5
Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen/Aufwendungen1,47,7
Verwaltungsaufwand283,8257,8
Betriebsergebnis vor Bewertung153,487,8
Bewertungsergebnis9,8-43,6
Betriebsergebnis nach Bewertung163,344,3
Dotierung des Fonds für allg. Bankrisiken gem. §§340f und 340g HGB48,12,7
Ergebnis vor Steuern115,141,6
Kernkapitalquote (in %)20,520,0

Zuschreibungen auf Wertpapiere

Das Bewertungsergebnis drehte ins Positive und leistet einen Ergebnisbeitrag von 10 Mill. Euro, obwohl nun unterm Strich Zuführungen zur Kreditrisikovorsorge anfielen nach Auflösungen im Jahr 2022. Doch das Bewertungsergebnis Wertpapiere überkompensierte diesen Effekt. So verzeichnete die Sparkasse Zuschreibungen von knapp 15 Mill. Euro auf im Eigenbestand gehaltene festverzinsliche Wertpapiere, nachdem im Jahr zuvor 51 Mill. Euro abgeschrieben worden waren. Damals hatte der abrupte Zinsanstieg zu einem Bewertungsverlust von Anleihen geführt.

„Mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres 2023 sind wir sehr zufrieden", resümierte der Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Sparkasse, Ingo Wiedemeier, am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. „Unsere Sparkasse geht gestärkt in den Wettbewerb.“

2023 habe die Sparkasse in zweifacher Hinsicht ein Comeback erlebt. „An erster Stelle steht das Comeback der Zinsen. Seit der Zinswende steht den Kunden wieder die gesamte Produktpalette zur Verfügung“, führte Wiedemeier aus. „Das zweite Comeback ist die Rückkehr der Sparkasse zu alter Stärke.“

Verhalten positiver Ausblick

Der Ausblick fällt ein wenig gedämpfter aus. Das Ergebnis werde 2024 „voraussichtlich nicht eins zu eins“ zu wiederholen sein, sagte Wiedemeier. „Dennoch sind wir sehr zuversichtlich, dass wir die gute Entwicklung unserer Frankfurter Sparkasse fortschreiben können.“ Die Bundesbank hatte bereits im November im Finanzstabilitätsbericht skizziert, dass der Zinsüberschuss in der deutschen Kreditwirtschaft voraussichtlich wieder deutlich sinken wird.

Belebter Jahresstart

Angesichts der trüben konjunkturellen Aussichten sei mit einem moderaten Wachstum im Kreditgeschäft zu rechnen, hält die Frankfurter Sparkasse fest. Dabei würden nachhaltige Finanzierungen immer wichtiger, so etwa Investitionen in die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Die ersten Monate des laufenden Jahres bezeichnete der Vorstandschef Wiedemeier als erfolgreich, sie seien „von einem weiter belebten operativen Geschäft geprägt“.

Das Jahresergebnis 2023 trübte der zehnprozentige Kostenanstieg. Ursächlich dafür seien der inflationsgetriebene Personalaufwand und zusätzliche Maßnahmen, um es Geldautomatensprengern möglichst schwer zu machen. Auch der Ausbau von Filialen und digitaler Infrastruktur habe zu Buche geschlagen.

Aktuell betreibt die Frankfurter Sparkasse Wiedemeier zufolge 41 Filialen, 26 davon im Stadtgebiet und 15 im Umland. Hinzu kämen zehn sogenannte Fachkompetenzcenter, etwa für Finanzierungsberatung und Private Banking, sowie die Zentrale.

Die Frankfurter Sparkasse hat den Gewinn im vergangenen Jahr nahezu vervierfacht. Nach Bewertung nahm die Retail-Tochter der Helaba 163 Mill. Euro ein, wofür vor allem exorbitant gestiegene Zinseinnahmen und Wertpapier-Zuschreibungen verantwortlich waren.

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