Frankfurter Volksbank setzt auf Lebenspartnerschaft
bn Frankfurt – Der Begriff der Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Die Frankfurter Volksbank geht mit ihrem Anspruch noch einen Schritt weiter. Sie strebt nichts weniger als Lebenspartnerschaften zwischen Bank und Kunde an, wie Eva Wunsch-Weber, Vorsitzende des Vorstands der Frankfurter Volksbank, am Donnerstag auf dem 13. Internationalen Retail-Bankentag von Börsen-Zeitung und Wincor Nixdorf erklärt hat. Die Risiken reduzieren sichDas Institut, mit knapp 9 Mrd. Euro Bilanzsumme bundesweit die Nummer 6 unter den Volksbanken, sieht in einer solchen Positionierung für sich verschiedene Vorteile: eine Risikoreduktion im Kreditgeschäft, einen geringeren Fokus auf den Wettbewerb um Preise, eine klare Markenbotschaft, ein eindeutiges Anforderungsprofil für Mitarbeiter sowie eine “Erhöhung der Wertschöpfungskette”. Als Vorteil zählte Wunsch-Weber auch auf, dass die Ausrichtung des Images nicht permanent im Fokus stehe.Vier von fünf Kunden unterhalten ihre Geschäftsbeziehung zur Frankfurter Volksbank bereits seit zehn Jahren oder länger. Solche Langfristigkeit wirkt auch im Negativen: Wenn die Bank Lebenspartnerschaften aufkündige, vergäßen ihr dies die Kunden über Generationen nicht, erklärte Wunsch-Weber.”Sie werden nicht erleben, dass die Frankfurter Volksbank versucht, als Preisführerin aufzutreten”, erklärte sie. Dies wäre eher eine Gefahr für die wirtschaftliche Stabilität des Hauses. Mit einer Kosten-Ertrags-Relation von 58 % lag das Institut zuletzt 2 Punkte unter der im genossenschaftlichen Lager auf 60 % gelegten Zielmarke. Auch das laufende Jahr scheint gut angelaufen zu sein. So berichtete Wunsch-Weber von einem prozentual zweistelligen Wachstum in der Vermögensverwaltung der Bank. Keine StrategiedebattenBasis dieses Geschäftsmodells ist für Wunsch-Weber Vertrauen. Erfolgsfaktor sei dabei wiederum eine seriöse, nachvollziehbare, erfolgreiche und nachhaltige Geschäftspolitik. Die Frankfurter Volksbank steige nicht in große Strategiedebatten ein, sondern verändere Dinge permanent. Wer Lebenspartnerschaften eingehe, müsse stets Stellschrauben adjustieren, erklärte Wunsch-Weber. Jedes Testergebnis zähltMit jedem Ergebnis von Vergleichstests beschäftige sich das Institut intensiv, um sich zu verbessern, führte sie aus. Dazu müssten auch die Mitarbeiter Testergebnisse als etwas wahrnehmen, was eine Lernerfahrung generiere.Zugleich kündigte Wunsch-Weber einige Neuerungen an. Ab Beginn des kommenden Monats soll der Internetauftritt erneuert und auch das Dienstleistungsangebot in der Baufinanzierung ausgebaut worden sein, wie sie andeutete.Gelassen gab sie sich angesichts der neuen Konkurrenz durch Fintech-Unternehmen. Derzeit gewinne die Bank ihre Neukunden eher in der Altersgruppe der Jüngeren, die als technisch affin gälten, erklärte sie.