Am 1. Januar 2016 wird es eingeführt, das Aufsichtsregime für Versicherer Solvency II – endlich, nach etwa 15 Jahren Diskussion und manchen Befürchtungen, es werde gar nicht mehr kommen. Auch die Branche zeigt sich darüber zufrieden, wie sich auf der Jahreskonferenz der europäischen Versicherungsaufsicht EIOPA in Frankfurt zeigte. Der Abschied von festen Anlagegrenzen wie in Solvency I und der Übergang zum risikobasierten “Prudent man principle” führt beispielsweise in der Anlagepolitik zu größeren Freiheitsgraden – im Prinzip, man muss sich halt nur trauen. Die Einhaltung immer umfangreicherer Compliance-Vorschriften und deren Dokumentation absorbiert die Unternehmensführung allerdings immer mehr. Für das eigentliche Geschäft bleibe kaum noch Zeit, klagen Versicherungsvorstände. Zu hoffen ist, dass sich die Manager in der neuen Welt frei schwimmen und nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen der neuen Freiheit erkennen. Die Aufseher sollten dies durch die Beschränkung von Berichtspflichten auf das unbedingt Nötige unterstützen.tl