Die aufstrebende Kryptohandelsplattform FTX hat am Montag Eckdaten zum operativen Ge­schäft veröffentlicht. Demzufolge betrug das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen 10,9 Mrd. Dollar, wobei der stärkste Handelstag 53 Mrd. Dollar an Handelsvolumen umfasste. In den ersten sechs Monaten summiert sich das Handelsvolumen auf 1,875 Bill. Dollar. Das meiste findet im Derivatebereich statt, wo FTX mehr als 140 sogenannte „Perpetual Futures“ mit Token als Underlying gelistete hat. Mehr als 125 unterschiedliche digitale Assets werden als Collateral akzeptiert. Mehr als eine Million Neukunden hätten sich im ersten Halbjahr registriert, heißt es.

FTX ist als Handelsplatz komplett auf Blockchain-Basis aufgebaut worden und hat die Latenz – also die Verzögerung bis zur Handelsausführung – um 50 % verbessern können. DeFi-Transaktionen kann man auch über die mit FTX verbundene Solana-Blockchain ausführen, die als schnellste Infrastruktur bei hoher Last gilt. FTX hat zuletzt kräftig Marktanteile gegenüber Marktführer Binance gewonnen und wurde in der letzten Finanzierungsrunde, als 900 Mill. Dollar aufgenommen wurden, mit 18 Mrd. Dollar bewertet. Damit ist das Unternehmen höher eingestuft als etwa die CBOE (siehe Tabelle). Coinbase ist mit 55 Mrd. Dollar Marktkapitalisierung schon nahe dran an der Nummer Zwei Nyse/ICE – und keiner hat so viel Umsatz im zweiten Quartal gemacht wie Coinbase, die dank hoher Retail-Gebühren 2 Mrd. Dollar einnahm. Allerdings dürften die Betreiber solcher Handelsplattformen künftig stärker reguliert und auch besteuert werden, was auf die Margen drückt. Die US-Steuerbehörde IRS arbeitet an einem solchen Rahmen, der jährlich gut 30 Mrd. Dollar einbringen soll.