Verlust und Dividendenkürzung

Verluste bei New Yorker Regionalbank wecken Furcht vor neuer Krise

New York Community Bancorp muss nach der Übernahme der kollabierten Signature Bank höhere Rücklagen bilden. Der daraus resultierende überraschende Verlust weckt bei Anlegern weitreichende Sorgen.

Verluste bei New Yorker Regionalbank wecken Furcht vor neuer Krise

New Yorker Regionalbank stockt Risikovorsorge kräftig auf

Furcht vor neuer Krise macht die Runde

xaw New York

Amerikas Regionalbanken wollen die Turbulenzen des vergangenen Jahres hinter sich lassen – doch New York Community Bancorp sendet nun neue Alarmsignale für den Sektor. Zur Wochenmitte vermeldete das Geldhaus für das Schlussquartal 2023 einen Verlust von 252 Mill. Dollar und kürzte die vierteljährliche Dividende von 17 auf 5 Cent pro Aktie. Denn das Institut kommt nach der Übernahme der kollabierten Signature Bank im vergangenen Frühjahr auf eine Bilanzsumme von 116,3 Mrd. Dollar und muss nun höhere Kapital- und Liquiditätsanforderungen erfüllen.

Angesichts eines Anstiegs der Kreditausfälle und der Schwäche im Gewerbeimmobilienmarkt sah sich New York Community gezwungen, die Risikovorsorge um 373 Mill. Dollar aufzustocken. Damit will das Geldhaus "unsere Bilanz und unsere Risikomanagement-Prozesse stärken und mit relevanten Wettbewerbern in Einklang bringen", wie CEO Thomas Cangemi betont – verunsichert dadurch aber die Investoren. Die Aktie brach am Mittwoch um 38% ein und stürzte am Donnerstag zeitweise um 15% ab.

Gesamter Sektor unter Druck

New York Community zog damit den gesamten Sektor nach unten: Der KBW Regional Banking Index sackte zwischen Eröffnung am Mittwoch und Donnerstagmittag in New York um 11% ab und damit so stark wie nie seit den Turbulenzen im vergangenen Frühjahr binnen zwei Tagen. Die Aktien anderer größerer Regionalbanken wie Zions und Western Alliance Bancorp knickten um 8 bis 10% ein.

Hatte im Frühjahr 2023 ein rapider Einlagenabfluss mehrere Geldhäuser unter Druck gesetzt, treiben nun die Kreditrisiken die Analysten um. Insbesondere der Gewerbeimmobilienmarkt, an dem laut dem Datendienst Trepp bis Ende 2028 Darlehen im Volumen von mehr als 2,8 Bill. Dollar refinanziert werden müssen, weckt dabei Sorgen. Laut der Ratingagentur Fitch haben fast 1.900 der mehr als 4.000 US-Banken Gewerbeimmobilien-Assets im Volumen von über 300% ihrer Eigenmittel auf den Büchern. Infolge anstehender Marktturbulenzen drohe durchaus ein neuer Regionalbankenkollaps.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.