Fusion zur LBS Südwest vollzogen
igo Stuttgart – Die Landesbausparkassen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben am Wochenende ihre Fusion vollzogen. Der Zusammenschluss zur LBS Südwest gelte rückwirkend zum 1. Januar. Dadurch entsteht die größte der acht Landesbausparkassen mit einer Bilanzsumme von gut 17 Mrd. Euro. Die Sparkassenverbände in Baden-Württemberg (SVBW) und Rheinland-Pfalz hatten sich als Eigner nach mehrjährigen Gesprächen Ende Januar auf die Fusion geeinigt. Tilmann Hesselbarth, bisheriger Vorstandschef der LBS Baden-Württemberg, wird der LBS Südwest vorstehen (vgl. BZ vom 15. März), den Verwaltungsratsvorsitz übernimmt Peter Schneider, Präsident des SVBW.Als fusioniertes Haus soll die LBS Südwest Herausforderungen durch das Niedrigzinsumfeld und die Regulierung besser meistern. Beides belastet die gesamte Branche. Zwar ist die Nachfrage nach Bausparverträgen weiter hoch. Allerdings wandeln immer weniger Kunden ihre älteren Bausparverträge in Darlehen um, weil sie im Niedrigzinsumfeld für Baukredite oft geringere Zinsen zahlen müssen, als sie einst in ihren Bausparverträgen vereinbart hatten. Das belastet neben den Kosten für die Umsetzung regulatorischer Vorgaben die Gewinne der Bausparkassen.Für die LBS Südwest ist der Druck besonders groß, da auch der Marktführer Schwäbisch Hall sowie Wüstenrot in Baden-Württemberg angesiedelt sind. Auch sie versuchen angesichts der Herausforderungen effizienter und sparsamer zu werden. Bei der LBS soll dies durch die Fusion erfolgen. Fest steht, dass 15 % der 900 Vollzeitstellen für 1 150 Mitarbeiter bis Ende 2020 über Vorruhestandsprogramme am künftigen Hauptsitz Stuttgart sowie in Karlsruhe und Mainz abgebaut werden sollen. Fusionsbedingte Kündigungen schlossen die Träger bereits aus.Im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete die LBS Baden-Württemberg neue Bausparverträge über 3,9 Mrd. Euro, 3 % weniger als der Rekordwert vor Jahresfrist. Die LBS Rheinland-Pfalz schloss Verträge über gut 1 Mrd. Euro ab und damit 5 % mehr als im Vorjahr. Wesentliche Gründe für das gute Neugeschäft seien die niedrigen Bauzinsen sowie das Ziel der Zinssicherung, hieß es. 80 % der neuen Verträge seien auf Tarife entfallen, die für die Finanzierung von Wohneigentum oder Modernisierungsen ausgelegt seien. Eine gemeinsame Bilanz will die LBS Südwest zum Jahresende vorlegen.