Fusionen, Umbauten und Übernahmen in Frankreich
wü Paris
Nach einem guten ersten Halbjahr mit Ergebnissen, die an das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 anknüpfen konnten, erwartet den Finanzsektor in Frankreich nach der Sommerpause eine Reihe an Aufgaben. So will etwa die Bankengruppe BPCE (Banque Populaire – Caisses d’Epargne) ihre Investmentbanktochter Natixis nach dem Delisting neu organisieren. Société Générale will sowohl ihre Vermögensverwaltungstochter Lyxor an Amundi verkaufen als auch die Fusion der in Frankreich unter dem eigenen Namen betriebenen Filialen mit denen ihrer Tochter Crédit du Nord vorantreiben. Bis 2025 will sie so rund 600 der 2100 Standorte schließen und 450 Mill. Euro einsparen.
Der Verkauf von Lyxor an Amundi für 825 Mill. Euro wiederum soll noch vor Jahresende erfolgen, sofern die zuständigen Behörden grünes Licht geben. Société Générale und der größte Assetmanager Europas hatten im April Exklusivverhandlungen aufgenommen und bereits im Juni eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Durch die Übernahme wird Amundi im europäischen ETF-Geschäft auf Rang 2 nach BlackRock aufsteigen. Die Kernaktivitäten der 1998 gegründeten Assetmanagement-Tochter von Société Générale, die Amundi nun übernimmt, wiesen Ende vergangenen Jahres ein verwaltetes Vermögen von 124 Mrd. Euro aus.
BPCE strebt für Natixis nach dem Abschied von der Börse bis 2024 ein jährliches Wachstum der Einnahmen von im Schnitt 5% an. Gleichzeitig will die Bankengruppe die Aufwand-Ertrag-Relation im Asset und Wealth Management (AWM) auf etwa 72% drücken. Der im Sommer von BPCE-Chef Laurent Mignon präsentierte Strategieplan sieht auch eine Diversifizierung der Investment-Banking-Sparte von Natixis vor. Sie hat ihr Risikoprofil nach Misserfolgen in den vergangenen Jahren verringert und soll nun dank neuer Bereiche wie Gesundheit und Technologien zusätzliche Einnahmen von 500 Mill. Euro generieren.