G20-Staaten nähern sich bei Banken-Finanzpuffern an

Zusätzliche Kapitalanforderungen für Großbanken

G20-Staaten nähern sich bei Banken-Finanzpuffern an

Reuters Ankara – Die 20 führenden Industrie- und Schwellenländer kommen einer Verständigung auf zusätzliche Sicherheitspolster für Großbanken näher. Eine Expertengruppe hat den G20-Finanzministern und Notenbankchefs einen Vorschlag vorgelegt, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag aus G20-Kreisen erfuhr.Bei dem Modell handele sich um einen zweistufigen Ansatz, sagte die mit dem Vorhaben vertraute Person. Zusätzlich zu den in den vergangenen Jahren verschärften Eigenkapitalanforderungen sollen die für das globale Finanzsystem relevanten Institute künftig auch Fremdkapital vorhalten, das bei Bedarf unverzüglich in haftendes Kapital umgewandelt werden kann. Hierbei geht es beispielsweise um Coco-Bonds, also Anleihen, die automatisch zur Haftungsmasse werden, sobald ein bestimmter Wert an Eigenkapital unterschritten wird. Mit diesen Mitteln soll die Abwicklung oder Restrukturierung eines Instituts finanziert werden, ohne dass der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden muss.In einem ersten Schritt sollen die betroffenen Institute ab dem Jahr 2019 insgesamt 16 % der risikogewichtigen Vermögenspositionen zur Verlustabdeckung (TLAC) vorhalten. Ab 2022 sollen es dann 20 % sein. Ziel ist, das “Too big to fail”-Problem im Finanzsektor fast sieben Jahre nach der letzten Finanzkrise zu lösen.Bislang wurden systemrelevante Banken bei einer drohenden Pleite oftmals von den Staaten mit Steuergeldern aufgefangen, um nicht das Finanzsystem zu gefährden. Zu den rund 30 Banken mit weltweiter Bedeutung, für die die neuen Anforderungen gelten sollen, zählen die Deutsche Bank, aber auch Institute wie die Bank of America und die Citigroup.