GAM unter Mogelverdacht
dz Zürich – Der Schweizer Assetmanager GAM soll seine Jahresrechnung 2016 beschönigt haben. Diese Auffassung vertritt die Sanktionskommission der Schweizer Börsenbetreiberin Six Group. Die Kommission hat einen Sanktionsantrag gestellt. Die Vorwürfe werden von GAM bestritten.Nach Darstellung der Six habe es GAM unterlassen, Finanzverbindlichkeiten im Nachgang einer 2016 getätigten Übernahme zu schätzen und an den nachfolgenden Bilanzstichtagen zu erfassen. Konkret ging es um den Kauf des britischen Asset Manager Cantab Capital im Oktober 2016. Die vormaligen Cantab-Partner behielten den Anspruch auf 40 % aller künftigen Performance Fees. Nach Ansicht der Six hätten diese Ansprüche zum Zeitpunkt der Übernahme zum fairen Wert bewertet und als Verbindlichkeiten dargestellt werden müssen. GAM vertritt eine andere Auffassung. Man habe nach Rücksprache mit externen Experten und der eigenen Revisionsstelle das gewählte Vorgehen einer Nichterfassung als richtig eruiert. Sollte GAM in dem laufenden Beschwerdeverfahren unterliegen, müsste die Gesellschaft die geforderte Anpassung nachholen. Dies hätte aber keinen Einfluss auf die Cash-flow-Situation des Unternehmens, teilte GAM mit.