Gegenwind aus Polen
Vorsichtige Investoren sollten schon einmal Ergebnisbelastungen für die Commerzbank einpreisen. Zwar dürfte sich erst nach der Parlamentswahl in Polen Ende Oktober entscheiden, wie stark Banken, die wie die Commerzbank in Polen Hypothekenkredite in Schweizer Franken vergeben haben, für Verluste büßen müssen, welche den Schuldnern im Zuge der Franken-Aufwertung entstanden sind. Der jüngste Beschluss des Parlaments und die Äußerungen des neuen Präsidenten Andrzej Duda aber lassen kaum Zweifel daran zu, dass man den Finanzsektor zur Kasse bitten wird. Als Prügelknaben bieten sich die Kreditinstitute der Politik dabei umso stärker an, als es sich größtenteils um Töchter von Banken aus dem Ausland handelt. Da kann man kompetent ausblenden, dass es vielfach nicht arme Schlucker, sondern durchaus gut Betuchte waren, die sich für schlauer als der Normalbürger hielten und ihre Immobilie in fremder Währung finanzierten. Bislang hatte der volatile Verlauf der politischen Debatte Banken kaum eine Möglichkeit gegeben, Rückstellungen zu bilden. Die dürften bald kommen.bn