Geldbuße beschert Nomura Verlust

Japanische Investmentbank zahlt im US-Hypothekenstreit mehr als erwartet

Geldbuße beschert Nomura Verlust

mf Tokio – Japans größte Investmentbank Nomura Holdings ist zum zweiten Mal in sieben Jahren in einem Quartal in die Verlustzone gerutscht. Zwischen Juli und September verbuchte Nomura nach einem Gewinn von 51,9 Mrd. Yen im Vorjahr einen Verlust von 11,2 Mrd. Yen (87,5 Mill. Euro). Auch die Branchenzweite Daiwa Securities ließ Federn. Der Nettogewinn brach hier um 44 % zum Vorjahr auf 17,8 Mrd. Yen (139 Mill. Euro) ein.Nomura muss eine Strafe von 480 Mill. Dollar verkraften, auf die sich die Finanzgruppe im Oktober mit der US-Regierung geeinigt hatte. Der Bank wurde vorgeworfen, 2006 und 2007 “betrügerische” Wertpapiere mit verbrieften US-Hypothekenkrediten verkauft zu haben. Nomura hatte bislang eine Strafe von 300 Mill. Dollar erwartet, die im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres, das im März dieses Jahres endete, verbucht wurde. Nun wurden, in Yen, weitere 19,8 Mrd. fällig.Das Ergebnis wurde auch durch das Auslandsgeschäft mit einem Vorsteuerverlust von 32,2 Mrd. Yen belastet. Davon gingen 11,6 Mrd. Yen auf das Konto der Europa-Sparte. Daher droht im Gesamtjahr erneut ein Minus im Ausland. Finanzvorstand Takumi Kitamura deutete in Tokio einen weiteren Personalabbau an: Man werde die Europa-Einheit auf eine “angemessene” Größe bringen und das US-Geschäft stärken. Bereits vor zwei Jahren hatte Nomura den Aktienhandel in Europa geschlossen und Hunderte Mitarbeiter entlassen. Weitere 50 Mitarbeiter mussten in diesem Jahr gehen.Auch das Geschäft mit privaten Sparern in Japan bot keinen Trost. Hier schrumpfte der Vorsteuerertrag um 39 % zum Vorquartal auf 12,2 Mrd. Yen. Im Berichtszeitraum zog Japans Börse zwar auf ein Jahreshoch an, doch Privatanleger hielten sich zurück. Bei Daiwa fiel das Retail-Ergebnis um 32 % zum Vorquartal auf 6,7 Mrd. Yen zurück.