Geldwäscheskandal dezimiert Swedbank-Gewinn
fir Frankfurt – Höhere Kosten, vor allem wegen der Folgen des Geldwäscheskandals, haben den Nachsteuergewinn der Swedbank im dritten Quartal im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um 16 % auf 434 Mill. Euro einbrechen lassen. Zwar stiegen die Gesamterträge leicht, doch schwollen die Sachkosten um 56 % bzw. 80 Mill. auf 224 Mill. Euro Euro an. Die Swedbank führt den Anstieg auf Investitionen in Geldwäscheprävention und auf Steuerrückstellungen zurück, wie sie am Mittwoch mitteilte. 30 Milliarden TransaktionenJens Henriksson, seit gut drei Wochen Vorstandschef und Präsident der Swedbank, stimmte darauf ein, dass noch ein langer Weg zu beschreiten sein werde, bis das Vertrauen der Stakeholder wiedergewonnen werden könne. Die seit Februar mit einer internen Untersuchung betraute Kanzlei Clifford Chance prüfe insgesamt 30 Milliarden Transaktionen, die von 2007 bis März 2019 ausgeführt wurden, die Hälfte davon im Baltikum. Eine Konsequenz der bisherigen Untersuchungen sei, dass einige Mitarbeiter die Bank verlassen mussten, wie es heißt. Auch EZB ermitteltNach schwedischen, baltischen und US-Behörden hat sich auch die Europäische Zentralbank (EZB) in die Untersuchungen der Geldwäschevorwürfe der Swedbank eingeschaltet. Es werde erwartet, dass die Ermittlungen zu Beginn des nächsten Jahres abgeschlossen sind, ist dem Quartalsbericht zu entnehmen. Die Rede ist mittlerweile von gut 100 Mrd. Dollar an potenziell gewaschenen Geldern. Als im Februar erstmals in einem Bericht des schwedischen Fernsehens Vorwürfe gegen die Swedbank erhoben wurden, hatten noch Beträge über knapp 4 Mrd. Euro in Verdacht gestanden, die im Zeitraum 2007 bis 2015 zwischen Konten der Swedbank und der Danske Bank hin- und hergeschoben worden waren.