Die Versicherungsgruppe Generali übernimmt für 2,3 Mrd. Euro in bar von Liberty Mutual das Sachversicherungsgeschäft der Liberty Seguros. Damit stärken die Italiener ihre Position in Spanien und Portugal und kehren auf den irischen und nordirischen Markt zurück. Es handelt sich um die größte Übernahme Generalis seit mindestens zehn Jahren.

Ein größere Transaktion war seit längerer Zeit erwartet worden. Doch zuletzt hatte es eher Spekulationen um den Erwerb einer Assetmanagement-Gesellschaft in Nordamerika gegeben. Für CEO Philippe Donnet, der im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf, der unter Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden steht, von einer „seltenen Gelegenheit“ sprach, ist das auch ein Befreiungsschlag. Denn einige der Generali-Aktionäre drängen seit einiger Zeit auf eine größere Akquisition.

Liberty Seguros kommt mit 1.700 Beschäftigten auf jährliche Prämieneinnahmen von 1,2 Mrd. Euro, davon 700 Mill. Euro in Spanien, wo Generali künftig die Nummer Vier sein wird, und mehr als 200 Mill. Euro in Portugal, wo der Versicherer vor einigen Jahren eine Übernahme getätigt hatte und nun zur Nummer Zwei aufrückt. Sowohl in den beiden iberischen Ländern als auch in Irland sieht Generali angesichts der dort niedrigen Versicherungsquoten gute Wachstumschancen. Liberty Seguros ist mit einem Kapitalüberschuss von 500 Mill. Euro ausgestattet und weist einen sehr hohen Solvabilitätskoeffizienten, Gradmesser der Rentabilität, von 330% aus. Generali rechnet mit positiven Skaleneffekten.