Generali-Neuordnung kommt voran
bl Mailand – Mit dem Verkauf des klassischen Lebensversicherungsgeschäfts in Deutschland schließt die italienische Versicherung Generali ihre im Rahmen eines Vierjahresplans eingeleitete Umstrukturierung weitgehend ab. “Es ist ein wichtiger Schritt für unsere strategische Neuorientierung, die wir durchführen, um Generali zu stärken”, erklärte CEO Philippe Donnet.Die Triestiner Versicherungsgruppe hatte sich zuletzt von nichtstrategischen Beteiligungen im Wert von mehr als 1 Mrd. Euro in mehreren Ländern getrennt. Einige Veräußerungen stehen noch an. Außerdem wurden die Kosten um 200 Mill. Euro reduziert. Donnet peilt auch Zukäufe im Ausland an, wie er der Börsen-Zeitung kürzlich sagte. Der drittgrößte Versicherungskonzern Europas, der 2017 einen Nettogewinn von 2,1 Mrd. Euro ausgewiesen hat, soll angeblich auch eine Partnerschaft mit einer Bank suchen. Im Gespräch sind Unipol und Unicredit. Donnet machte deutlich, dass er Deutschland für strategisch wichtig hält. Mit dem Verkauf werde keinesfalls ein Rückzug eingeleitet. “Wir arbeiten alle mit großer Entschlossenheit daran, unsere Position als führendes Unternehmen im Versicherungssektor zu stärken”, versicherte er. Er versprach erneut, den Verkaufserlös in Deutschland zu investieren. “Deutschland ist ein Schlüsselmarkt für uns.”Die Ratingagentur Moody’s beurteilt den Verkauf positiv, weil die Versicherung weniger abhängig von der Zinsentwicklung sei und über mehr Liquidität verfüge. Generali bleibt nach eigenen Angaben, bezogen auf die Prämieneinnahmen, die Nummer 2 in Deutschland. Die Italiener behalten einen Anteil von 89,9 % an dem Portfolio und einen Sitz im Aufsichtsrat. Den Brutto-Buchgewinn aus dem Verkauf gibt Generali mit 275 Mill. Euro an. Die Solvenzquote verbessere sich durch die Transaktion in Deutschland um 43 Prozentpunkte und auf Gruppenebene um 2,6 Prozentpunkte. Der Kurs der Generali-Aktie legte am Donnerstag um 1,97 % auf 14,52 Euro zu.