Geschäft der LBS Bayern boomt vor Fusion
Geschäft der LBS Bayern boomt vor Fusion
Neue Bausparverträge erreichen Rekordwert – Zusammenschluss mit LBS Südwest steht an
jh München
Die Landesbausparkasse (LBS) Bayern geht mit einem starken Neugeschäft in die Fusion mit der LBS Südwest. Im vergangenen Jahr schloss das Unternehmen der bayerischen Sparkassen neue Bausparverträge im Volumen von insgesamt fast 9 Mrd. Euro ab. Das waren 86% mehr als im Jahr zuvor und der bisher höchste Wert in den 93 Jahren seit der Gründung. Nicht nur die gestiegenen Zinsen gäben dem Bausparen Rückenwind, sagte der Vorstandsvorsitzende Erwin Bumberger in der Jahrespressekonferenz. "Die hohe Inflation befördert das ohnehin schon starke Interesse an Investitionen in Sachwerte - insbesondere Immobilien."
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres blieb das Bausparneugeschäft mit 3,5 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau, aber unter dem Vorjahreswert von 3,8 Mrd. Euro. Für das gesamte Jahr rechnet der Vorstand mit knapp 8 Mrd. Euro. Die Kunden sorgten vor, indem sie sich das heutige Zinsniveau für spätere Finanzierungen sicherten, berichtete Bumberger. Dieses Motiv habe sich in diesem Jahr etwas abgeschwächt, womit er den erwarteten Rückgang begründete.
Vertrag unterzeichnet
Den Vertrag für die Fusion unterzeichneten am Montag in dieser Woche in Berlin die Präsidenten der Sparkassenverbände von Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Voraussetzung dafür war der im Mai von den Landtagen der drei Bundesländer beschlossene Staatsvertrag. Damit die Fusion zur LBS Süd juristisch Ende August rückwirkend zum Beginn dieses Jahres vollzogen werden kann, fehlt noch die Zustimmung der Finanzaufsicht BaFin und der Europäischen Zentralbank.
Sitz der künftigen LBS Süd sind München und Stuttgart, wie Bumberger berichtete. Mainz und Karlsruhe sind weitere Standorte. Vorsitzender des fünfköpfigen Vorstands wird Stefan Siebert, der Chef der LBS Südwest, und Bumberger dessen Stellvertreter. Mit einer Bilanzsumme von 37 Mrd. Euro wird die LBS Süd die mit Abstand größte der noch acht Landesbausparkassen und die zweitgrößte Bausparkasse in Deutschland hinter Schwäbisch Hall. Zu den 3,5 Millionen Bausparverträgen mit einer Summe von 147 Mrd. Euro der LBS Süd steuert Bayern 1,5 Millionen Verträge mit 68 Mrd. Euro bei.
Im vergangenen Jahr steigerte die LBS Bayern ihr Betriebsergebnis auf 63,6 Mill. Euro und damit fast auf das Zehnfache. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Gerhard Grebler begründete dies außer mit der günstigen Entwicklung des Zinsumfelds und des Neugeschäfts mit einem Sondereffekt: Der Saldo der sonstigen Betriebsaufwendungen und -erträge stieg um 43 Mill. auf 35 Mill. Euro. Grund dafür war vor allem die Auflösung des Fonds zur bauspartechnischen Absicherung. Der Jahresüberschuss stieg von 0,5 Mill. auf 18 Mill. Euro.