Gewinn der Fidor Bank fällt zurück

Positive Entwicklung von 2014 setzt sich nicht fort

Gewinn der Fidor Bank fällt zurück

tl Frankfurt – Die Fidor Bank AG hat im Geschäftsjahr 2015 nach vorläufigen Zahlen ihren Vorjahresgewinn von 2,4 Mill. Euro nicht gehalten. Sie fiel wieder auf den 2013er Jahresüberschuss nach Steuern von 0,2 Mill. Euro zurück. Wie die Münchener Direktbank weiter mitteilt, hat sich die Zahl der Community-Nutzer um rund 50 000 oder 20 % auf 310 000 erhöht. Davon seien etwa 100 000 (i.V. 76 000) voll legitimiert. Sie verfügen also über ein Konto.Die Mitglieder der Community sind nach Angaben eines Sprechers ein Mix aus Privat- und Geschäftskunden, die sich gegenseitig in Finanzfragen austauschen und beraten: Es gibt finanzielle Anreize, Fragen einzuspeisen, die dann von verschiedenen Mitgliedern umgehend beantwortet werden, was ebenfalls belohnt wird.In Großbritannien hat Fidor nach eigenen Angaben seit ihrem Markteintritt im September 2015 rund 1 000 Kunden gewonnen. Auf Basis ihrer europäischen Banklizenz will die Bank, die sich als größtes konzernunabhängiges Unternehmen im Segment der internetbasierten Direktbanken bezeichnet, noch weitere Auslandsmärkte erschließen.Bis Ende 2015 erhöhten sich die Einlagen um 48 % auf 400 Mill. Euro, während das Kreditgeschäft um 28 % auf 280 Mill. Euro zulegte. Die Bilanzsumme schoss um knapp die Hälfte auf 447 Mill. Euro in die Höhe. Die Bank will sich zukünftig auf die Gewinnung von Retail-Kunden sowie kleineren und mittleren Geschäftskunden konzentrieren. Deshalb werde sich die bisher 100-prozentige Tochtergesellschaft, der Softwareentwickler FidoTecS AG, für technologieaffine Drittinvestoren öffnen, heißt es. In einem ersten Schritt soll das Team der Fidor Gruppe im Rahmen einer Kapitalerhöhung Anteile des Unternehmens erwerben können. 2016 will Fidor neben ihrem bestehenden Kartenangebot und einem innerhalb von Sekunden abschließbaren Kredit umfassende Zahlungsverkehrsdienstleistungen anbieten. Die größere Bedeutung der Geschäftskunden zeigt sich daran, dass inzwischen den Angaben zufolge ein knappes Drittel der neuen Konten aus diesem Kreis stammt. Von 100 000 Kontoinhabern sind einem Sprecher zufolge 90 000 Privat- und 10 000 Geschäftskunden.