Gewinnsprünge bei Mastercard und Visa
kaz Frankfurt – Die anhaltende Konsumfreude der US-Verbraucher beflügelt weiterhin das Geschäft der amerikanischen Kreditkartenriesen. Sowohl Mastercard als auch Visa verbuchten im zweiten Quartal infolge der boomenden US-Konjunktur zweistellige Gewinnsprünge.Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum steigerte Mastercard den Überschuss um rund ein Drittel auf 1,6 Mrd. Dollar. Der Umsatz legte um 20 % auf 3,7 Mrd. Dollar zu. Damit übertrafen die Zahlen die Erwartungen von Analysten deutlich. Neben den florierenden Konsumausgaben der Amerikaner, welche die Gebühren für Kartenzahlungen sprudeln lassen, profitierte Mastercard auch von den Steuersenkungen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. So sank die effektive Steuerquote im Jahresvergleich von 28 auf 18 %.”Die guten weltwirtschaftlichen Fundamentaldaten, die wir in den letzten Quartalen beobachten konnten, haben sich weitgehend fortgesetzt”, erklärte indes auch Al Kelly, CEO des Mastercard-Rivalen Visa, in einer Konferenz zur Veröffentlichung von Quartalszahlen. Zusätzliche Ausgaben der Verbraucher für Kreditkarten des Unternehmens seien “durch ein schnelleres Wachstum in fast jeder Region und ein höheres Kreditwachstum” noch weiter befeuert worden. Entsprechend zog der Gewinn bei Visa im Geschäftsquartal bis Ende Juni um 13 % auf 2,3 Mrd. Dollar an, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Die Erlöse legten Unternehmensangaben zufolge um 15 % auf 5,2 Mrd. Dollar zu. Ende des Jahres 2015 war Visa Europe, das europäische Pendant, an die amerikanische Mutter zurückgefallen, nachdem die Anteilseigner in Europa eine Put-Option gezogen hatten.Bei den Aktionären kamen die positiven Zahlen in beiden Fällen jedoch nicht so gut an: Nach der Berichtsveröffentlichung fiel der Kurs der Mastercard-Aktie um zeitweise 3,3 % und beendete den Handel bei -2,74 %. Die Papiere der Visa waren Mittwoch nachbörslich ebenfalls ins Minus geraten und schlossen am Donnerstagabend 0,47 % tiefer. Auch American Express liefertIn der Vorwoche hatte bereits der Branchenkonkurrent American Express mit starken Zahlen aufgetrumpft. Verglichen mit dem Vorjahreswert kletterte dessen Überschuss um 21 % auf 1,6 Mrd. Dollar. Die Erlöse legten um 9 % auf 10 Mrd. Dollar zu. Die Trumpsche Steuerreform schlug auch hier positiv zu Buche. Dennoch zeigten sich die Anleger hier ebenfalls enttäuscht: Trotz des starken Zuwachses fielen die Aktien zeitweise mit rund 2 % ins Minus. Zwar hatte der Gewinn die Prognosen leicht übertroffen, der Umsatz enttäuschte Analysten jedoch.