Gläubiger stimmen für Liquidation
Reuters Sydney
Die australische Mutter der insolventen Bremer Greensill Bank wird abgewickelt. Die Mehrheit der 26 Gläubiger der Greensill Capital habe für eine Liquidation der Gesellschaft gestimmt, teilte der Insolvenzverwalter Grant Thornton am Donnerstag mit. Dies habe auch zur Folge, dass die Rolle der Greensill-Manager intensiver untersucht werde. Im Fokus steht Firmengründer Lex Greensill, ein im australischen Bundesstaat Queensland geborener Bauernsohn, der 2011 den Finanzdienstleister Greensill Capital ins Leben rief.
Die Gesellschaft war in der Lieferketten-Finanzierung tätig, das operative Geschäft lief über eine Tochter in Großbritannien. Unter anderem arbeitete Greensill mit der Schweizer Bank Credit Suisse zusammen. Im März war Greensill Capital zusammengebrochen, nachdem der japanische Versicherer Tokio Marine Schuldpapiere von Greensill Capital nicht mehr versichern wollte. Die Finanzaufsicht BaFin schloss in der Folge die in Bremen ansässige Banktochter und schickte sie ein paar Tage später in die Insolvenz.
Der Bankenverband BdB entschädigte inzwischen mehr als 20000 Sparer mit fast 3 Mrd. Euro. Von Greensill Capital will der Verband nun 2 Mrd. Euro zurückholen. Ob er das Geld bekommt, ist allerdings nicht sicher. Insgesamt haben die Gläubiger rund 3 Mrd. Euro Forderungen geltend gemacht. Der Insolvenzverwalter kümmert sich nun um die Abwicklung der Gesellschaft. Er versucht Firmenteile zu verkaufen und Vermögenswerte sicherzustellen.