GM zahlt 4 Mrd. Dollar für Teil von Ally Financial
scd New York – General Motors (GM) stärkt das internationale Autofinanzierungsgeschäft. Für 4,2 Mrd. Dollar kauft der absatzstärkste Autokonzern der Welt die entsprechende Sparte von Ally Financial. Darin enthalten sind operative Einheiten in Europa und Südamerika sowie ein 40-prozentiger Anteil an einem Autokredit-Joint-Venture in China. Letzterer war nicht Teil der Geschäfte, die Ally im Frühjahr für Interessenten ins Schaufenster gestellt hatte.Sowohl GM als auch Ally Financial waren nach der Finanzkrise von der US-Regierung gerettet worden. Der Verkauf der Assets an den US-Autobauer ermöglicht dem Finanzdienstleister, einen Teil der 17,2 Mrd. Dollar zurückzuzahlen, mit denen der Staat Ally in der Finanzkrise zur Seite gesprungen war. General Motors dürfte hingegen mit dem Autofinanzierungsgeschäft den internationalen Absatz ankurbeln wollen. Zudem soll die Übernahme wohl helfen, den Turnaround in Europa und Südamerika zu schaffen, wo zuletzt Verluste in dreistellige Millionenhöhe geschrieben worden waren.Mit den Geschäftsbereichen von Ally Financial erhält GM alte Bekannte zurück. Vor ihrer Umbenennung firmierte der Finanzdienstleister noch unter dem Namen GMAC und war bis 2006 die Banktochter von GM. Damals wurde dann die Mehrheit an Cerberus Capital Management abgegeben.Für Ally ist es bereits der dritte erfolgreiche Verkauf im laufenden Turnus. Im vergangenen Monat wurde die kanadische Tochter für 4,1 Mrd. Dollar an die Royal Bank of Canada abgegeben. Das mexikanische Versicherungsgeschäft erwarb Ace für 865 Mill. Dollar. Laut CEO Michael Carpenter wurde bei jedem Verkauf mehr eingenommen als der reale Buchwert. Der jüngste Verkauf an GM beinhalte eine Prämie von 550 Mill. Dollar auf den Buchwert. “Wir bleiben auf den Abschluss der Transaktionen und die Evaluierung unserer Optionen zur Rückzahlung des Kapitals an das US-Finanzamt fokussiert”, sagte Carpenter.